Jetzt ist sie wieder ganz zu sehen. Foto: Wegner

Der Künstler Christo hätte bestimmt seine wahre Freude an der Walcker-Orgel in der Schramberger Kirche St. Maria gehabt – ein Jahr lang war sie nämlich verhüllt.

Schramberg - Sie ist wieder sichtbar, das musikalische Wahrzeichen der Schramberger Stadtpfarrkirche St. Maria.

Zugegeben, die Verhüllung war keine Kunstaktion, obwohl dennoch nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Hintergrund für das Einpacken im vergangenen Jahr und das Entpacken in dieser Woche waren die Renovierungsarbeiten, die in dieser Zeit in dem Schramberger Gotteshaus abgelaufen sind.

Gegen Staub und Schmutz

Staub und Schmutz seien eben nicht gut für die Orgel, sagt Jörg Maurer, Orgelbauer und Restaurator des Unternehmens Orgelbau Kühn in Männedorf im schweizerischen Kanton Zürich, der zusammen mit einem Kollegen mit dem Enthüllen betraut ist. Und nicht nur damit. Wahrscheinlich, so meinen die Restauratoren, gebe es "noch mehr zu tun", ganz abgesehen davon, dass abgenommene Teile des historischen Instruments, die sicher im Innern der Orgel verstaut worden waren, jetzt wieder aufgesetzt und angebracht werden müssen.

Die Abdeckfolie übrigens, die aus einem diffusionsoffenen Gewebe besteht und im vergangenen Jahr speziell für die Schramberger Orgel aus Bahnen zusammengeklebt worden war, ist so konzipiert, dass sich im Gegensatz zu einer dichten Folie kein Schimmel darunter bildet.

Mechanischer Test

Wenn alles zusammengesetzt ist, dann steht zunächst der mechanische "Funktionstest" des Instruments an. Und da befürchten die Spezialisten, dass nach einem Jahr der Einmottung, "das eine oder andere" klemmen könnte und gängig gemacht werden müsse. Ganz abgesehen davon, dass auch die musikalische Seite wieder stimmen muss. Da könne es dann schon sein, meint Maurer, dass einige der Pfeifen, je nach Bauart, passend nachgestimmt werden müssten.