Der geschäftsführende Gesellschafter der Orca GmbH, Bernd Schaible (links) zeigt den Mitgliedern des Technischen Ausschusses und Stadtbaumeister Holger Kurz wo die Einfahrt verlaufen soll. An dem Orca-Gebäude links ist bereits ein sechs Meter breiter Dachvorbau genehmigt, für das Gebäude rechts, eine ehemalige Wursträucherei steht man aktuell in Kaufverhandlungen, wenn der Preis passt, will man es kaufen als mögliche Expansionsfläche. Foto: Strohmeier

In der Julisitzung des Technischen Ausschusses wurde über eine weitere Zufahrt auf das Werksgelände von Orca noch nicht abgestimmt, man wollte einen Ortstermin, der nun stattfand. Für die Firma ist der Standort Bad Dürrheim der einzige mit Expansionspotenzial.

Bad Dürrheim - Nach der Insolvenz des Unternehmens Ketterer kaufte damals der indische Konzern Motherson den Standort und er tat sich mit der regionalen Unternehmengruppe "Orca – the cutting Group" zusammen, die wiederum aus mehreren kleineren Zerspanungsunternehmen entstanden ist. Beschäftigt werden in Bad Dürrheim etwa 50 Personen, die im Spanabhebenden Verfahren Werkstücke aus Metall und Kunststoff produzieren.

Motherson stößt Werk ab

Vergangenes Jahr nun hat trennte man sich von Motherson, da der Bad Dürrheimer Standort bei diesen nicht mehr in die Standortpolitik passte. Orca übernahm komplett. In diesem Zusammenhang wurde auch der Standort Peterzell aufgegeben und nach Bad Dürrheim verlagert. In der Geschäftsleitung sitzt neben Bernd Schaible und Mathias Kraus auch Hans-Peter Ketterer – der ursprünglich ein Teil der Firmenleitung Seibold-Ketterer in Bad Dürrheim war, aber Jahre vor dem Konkurs des Maschinenbauer Ketterers bereits das Unternehmen verlassen hatte.

In direkter Nachbarschaft zum Bad Dürrheimer Orca-Standort steht noch das Gebäude der Wursträucherei, das momentan zum Verkauf steht. Der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Schaible, teilte am Rande des Ortstermins mit, dass man mit dem aktuellen Eigentümer in Verhandlung stehe, das Gebäude zu übernehmen. Wobei man dieses abreißen würde und die Fläche als potenzielle Erweiterungsfläche für das Unternehmen sehe. An den anderen Standorten sei keine räumliche Expansion mehr möglich. Von dieser Warte aus gesehen, sei der Standort in Bad Dürrheim wichtig. Den Mitgliedern des Technischen Ausschusses erläuterte er die Gründe für den Wunsch nach einer weiteren Zufahrt von der Schwenninger Straße her.

Im Moment wird das Unternehmen von der Robert-Bosch-Straße her angefahren. Etwa im 30-Minuten-Takt würden ganz unterschiedliche Lieferanten kommen oder auch Fertigware zu den Kunden gebracht. Da sind Lkw dabei, die Langgüter anliefern dabei, bis zum Paketdienst. Alle müssten auf der Fläche vor dem Tor umdrehen, was immer auch ein Gefahrenpotenzial berge und Zeit koste, dies wolle man künftig abstellen. Der Plan ist zwischen dem Verwaltungsgebäude und der ehemaligen Wursträucherei eine Stichstraße zu bauen, damit die Transporte über diese auf das Werksgelände gebracht werden können und zum jetzigen Tor wieder hinausfahren können, ohne wenden zu müssen.

Verlängerung des Dachs

In diesem Zuge gibt es auch an der Nordseite des Produktionsgebäudes eine Verlängerung des Dachs um sechs Meter, die auch schon genehmigt ist, mittelfristig soll dort auch ein neuer Eingangsbereich entstehen.

Nicht ganz so glücklich war Karen Roeckl (LBU) über die Tatsache, dass einer der großen Ahornbäume an der Schwenninger Straße für dieses Vorhaben fallen muss, da er genau im geplanten Einmündungsbereich steht. Eine Verlegung der Einfahrt in Richtung Norden möchte der Bauherr nicht, da man sich sonst mögliche Erweiterungspotenziale auf dem Eckgrundstück verbaue.

Wert legten die Mitglieder des Technischen Ausschusses darauf, dass der Anlieferverkehr – egal wie groß der Lkw ist, beim Einbiegen in die neue Zufahrt nicht auf die Gegenfahrbahn auf der Schwenninger Straße ausscheren muss. Mögliche Schleppkurven müssten auf dem Werksgelände Orca liegen, beispielsweise durch eine Ausbuchtung an der Schwenninger Straße. Es wurden entsprechende Ausgleichsmaßnahmen im Beschluss vorgesehen und es wird festgehalten, dass unter der Einfahrt Strom- und Wasserleitungen liegen, die entsprechend zu berücksichtigen seien.