Es ist ein Amtsverzicht mit Ansage: Siegfried Schott will seinen Stadtratskollegen und dem Ortschaftsrat Onstmettingen Gelegenheit geben, seine Nachfolge vorzubereiten.
Albstadt-Onstmettingen - 13 Jahre lang war Siegfried Schott Onstmettinger Ortsvorsteher, acht Jahre lang Albstädter Gemeinderat. Im Sommer wird er beide Ämter abgeben. Am Montagabend hat Siegfried Schott seinem Ortschaftsrat mitgeteilt, dass er beide Posten am 31. Juli 2022 abgeben wird, tags drauf auch persönlich Albstadts Verwaltungsspitze und die Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen informiert.
Als Gründe für seine Entscheidung nennt er zum einen gesundheitliche Probleme, die er im vergangenen Jahr gehabt habe und die man in seinem Alter – Schott wird am 22. Februar 77 – nicht mehr so gut wegstecke wie in jüngeren Jahren. Zum anderen aber wolle er nicht erst abtreten, wenn es gar nicht mehr anders gehe, sondern zum richtigen Zeitpunkt, den er selbst bestimmt habe. Diesen Zeitpunkt halte er nun für gekommen.
Er habe seine Entscheidung nach reiflicher Überlegung gemeinsam mit seiner Frau getroffen und nicht von äußeren Umständen, Ereignissen oder gar Personen abhängig gemacht, so Schott.
Projekte zu Ende bringen
Auch dass er seinen Abgang mit einigem Vorlauf ankündige und nicht von einem auf den anderen Tag seinen Posten räume, geschehe mit Bedacht, erklärt Schott weiter. Es gebe einige Projekte, an denen er teilweise seit Jahren arbeite, und die wolle er jetzt oder in den kommenden Monaten auf den Weg bringen, und zwar so, dass die Weichen ein für alle Mal gestellt seien – er nennt in diesem Zusammenhang die Neubebauung des Ammann-&-Drescher-Areals, die Neugestaltung des Onstmettinger Parks, die Planung für den neuen Großkindergarten und für die südliche Ortsausfahrt. Im übrigen, erklärt Schott, wolle er allen Beteiligten genug Zeit lassen, sich auf die neue Situation einzustellen – er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, seine Nachfolge auf allen Positionen angemessen zu regeln.
"Interessant, aber auch fordernd"
Seine 13 Amtsjahre als Ortsvorsteher wird Siegfried Schott laut eigener Aussage als "interessant, aber auch fordernd" in Erinnerung behalten. Er hatte am 20. Juli 2009 die Nachfolge von Wolfgang Hähnle angetreten, und zwar als erster Onstmettinger Ortsvorsteher, der nicht aus den Reihen des amtierenden Ortschaftsrats kam. Indes besaß er durchaus kommunalpolitische Erfahrung, denn er war von 1998 bis 2003 Ortschaftsrat gewesen. Zu den größten Herausforderungen, die er als Ortsvorsteher zu bestehen hatte, zählten der Kampf um die Erhaltung des Hallenbads und der Bücherei – beide gibt es noch. 1974 war seine Kandidatur für den Onstmettinger Gemeinderat noch knapp gescheitert, 40 Jahre später erhielt er bei der Albstädter Gemeinderatswahl aus dem Stand die zweitmeisten Stimmen, und fünf Jahre später wurde er Albstädter Stimmenkönig. Man wird ihn auch jenseits der Onstmettinger Markungsgrenzen vermissen.