Stephan Leyhe startet im Skispringen. Foto: Joensson

Skispringen: Stephan Leyhe hofft auf Start. Wahl-Schwarzwälder mit Bestmarke in Pyeongchang.

Welcher deutsche Skispringer hält den Schanzenrekord im "Alpensia Jumping Park" von Pyeongchang? Richard Freitag? Andreas Wellinger? Nein! Der Breitnauer Stephan Leyhe flog am 15. Februar 2017 bei der Olympia-Generalprobe auf 139,5 Meter – und diese Bestmarke hat bis heute Bestand.

Dass der Wahl-Schwarzwälder, der immer noch für seinen Heimatverein SC Willingen an den Start geht, dennoch nicht zum erweiterten Medaillen-Favoritenkreis gehört, liegt an seiner Weltcup-Bilanz. "Verlässlich und konstant", fasst es Bundestrainer Werner Schuster zusammen, soll heißen: Eine Explosion nach oben scheint ausgeschlossen. Bestes Resultat im Weltcup war der fünfte Rang – 2017 in Pyeongchang. "Es macht manchmal den Eindruck, als ob ihn eine unsichtbare Hand noch zurückhalten würde", meint Schuster.

Und so ist es nicht sicher, ob der 26-Jährige bei Olympia überhaupt über den Bakken gehen darf. Mit Freitag, Wellinger und Markus Eisenbichler sind drei der vier Startplätze bei den Einzel- und dem Teamspringen besetzt. Leyhe oder Karl Geiger – das ist hier für Schuster die Frage.

Schon für das Gold-Team 2014 in Sotschi hatte Leyhe gute Karten. Im letzten Moment zog Schuster die Karte "Andreas Wank" – Leyhe durfte zuschauen. Gut möglich, dass es wieder so kommt, auch weil sich der Bundestrainer an die WM 2017 in Lahti erinnert. Das deutsche Quartett lag gut im Rennen, sogar Gold schien möglich. Dann hüpfte der Breitnauer – bei miesen Windbedingungen – 15 Meter zu kurz, und alles war vorbei.