Wärmere Bedingungen, solides Rennen, am Ende zufrieden: Andreas Katz während seines Rennens in Südkorea. Foto: Schmidt

Olympia: Muskeln von Skilangläufer Andreas Katz Freistilrennen auf besserer Betriebstemperatur. 

Es war rund zehn Grad wärmer als bei seiner Olympia-Premiere und um zehn Plätze nach vorne hat sich bei seinem zweiten olympischen Einsatz der Baiersbronner Skilangläufer Andreas Katz verbessert. Das 15 Kilometer-Freistilrennen von Pyeongchang beendete der 30-Jährige auf Rang 25.

Nach Platz 35 im Skiathlon am Sonntag hatte Andreas Katz über die sehr kalten und windigen Bedingungen geklagt, "da haben die Muskeln richtig zugemacht". Die deutlich wärmeren Bedingungen an einem Traumtag mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und strahlendem Sonnenschein ohne die lästigen starken Böen passten viel besser. Er habe sich deutlich besser gefühlt, erklärte er nach dem Rennen im Fernsehinterview, "ich bin mit dem Rennen ganz zufrieden". Von einem "soliden Rennen", sprach der Sportliche Leiter Andreas Schlütter: "Er hat sich wohl etwas mehr erhofft, aber in der Summe geht das Resultat schon in Ordnung."

Steigerung ab Rennhälfte

Auch die Renneinteilung von Andreas Katz wurde von Schlütter gelobt, der zunächst vorsichtig in die erste längere Steigung auf dem zur Langlaufstrecke umfunktionierten Golfplatz ging. Nach Zwischenplatz 44 bei der ersten Zwischenzeit nach 1,5 Kilometern verbesserte er sich bis zur Hälfte des Rennens bereits deutlich nach vorne auf Position 24. In diesem Bereich lief er auch bei der nächsten Zeitnahme mit Platz 26, um sich auf den letzten 1,5 Kilometern noch um sieben Zehntelsekunden am Franzosen Clement Parisse vorbei auf Endplatz 25 zu schieben. Mit seiner Endzeit von 35:38,3 min war er rund 1:54 Minuten langsamer als sein zeitweiliger Trainingspartner Dario Cologna, der gestern den dritten Olympiasieg in Folge auf dieser Strecke feierte.

Etwas mehr als 30 Sekunden betrug der Rückstand von Katz auf den für die morgige Staffel neben dem gestern geschonten Thomas Bing bereits gesetzten Lucas Bögl. Rund 25 Sekunden schneller war er gegenüber dem auf Platz 32 gelandeten Sebastian Eisenlauer. Der Sprintspezialist ist ebenfalls noch für einen Staffeleinsatz im Gespräch, zumal der gesundheitlich angeschlagene Jonas Dobler nach seinem 22. Platz gestern auf den eigentlich geplanten Start verzichten musste. Hinsichtlich der möglichen Staffelaufstellung sprach Andreas Schlütter von fünf "ziemlich gleich guten Athleten und einer ausgeglichenen Staffel", die durchaus um die Medaillen mitkämpfen könne.

Kindheitstraum Olympia

Noch einmal machte Andreas Katz in seiner Rennbetrachtung auch klar, was ihm seine Teilnahme an den Spielen in Korea bedeutet: "Olympia ist einfach ein Kindheitstraum; es ist genial, wenn man dort dabei ist." Deshalb genoss er in den letzten Tagen auch das Zusammensein mit den anderen Athleten im Olympischen Dorf und die Treffen mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und dem kommissarischen Innen- und Sportminister Lothar de Maizière im Deutschen Haus. Ein Staffelstart am morgigen Sonntag aber wäre natürlich die Krönung seiner bisherigen Karriere.