Die erste Monobob-Olympiasiegerin der Geschichte: Kaillie Humphries (USA). Foto: imago//Anton Novoderezhkin

Nach sechsmal Gold gibt es im Eiskanal erstmals nichts zu holen für die Deutschen. Eine große Enttäuschung erlebt zum Auftakt des zehnten Entscheidungstags bei den Winterspielen in Peking auch ein Kombinierer.

Peking - Die Organisatoren der Winterspiele in Peking vermelden am Montag erstmals keinen positiven Test im geschlossenen Olympia-System. Zum Auftakt des zehnten Entscheidungstages müssen die deutschen Bobfahrerinnen und der nordische Kombinierer Terence Weber Enttäuschungen verkraften.

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Ohne Medaille: Die deutsche Siegesserie im olympischen Eiskanal von Yanqing ist gerissen. Für die Winterbergerin Laura Nolte reichte es im Monobob am Montag nur zu Platz vier. Europameisterin Mariama Jamanka aus Oberhof fuhr in dem neuen Wettbewerb auf Rang 13. Zuvor hatten sowohl die deutschen Rodler als auch die Skeleton-Piloten alle ihre Wettbewerbe und neben sechs Goldmedaillen noch dreimal Silber gewonnen. Erste Monobob-Olympiasiegerin ist Weltmeisterin Kaillie Humphries aus den USA, die am Ende 1,54 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Elana Meyers Taylor. Bronze sicherte sich die Kanadierin Christine de Bruin, die 0,30 Sekunden schneller als Nolte war.

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Gold-Tanz: Die Eistänzer Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron aus Frankreich sind mit dem Olympiasieg von Peking am Ziel ihrer Träume angekommen. Mit 226,98 Punkten verwiesen die viermaligen Weltmeister in der Kür am Montag die russischen Europameister Wiktoria Sinizina/Nikita Kazalapow (220,51) auf den Silberrang. Dritte wurden die US-Amerikaner Madison Hubbell/Zachary Donohue mit 218,02 Punkten. Pech hatten Katharina Müller und Tim Dieck (Berlin/Dortmund) bei ihrem Olympia-Debüt. Die zweimaligen deutschen Meister mussten bei den Rhythmischen Tänzen am Samstag mit der undankbaren Startnummer eins auf das Eis und verfehlten mit dem 21. Platz den Einzug in die Kür der 20 besten Paare.

Erstmals keine neuen positiven Coronatests in der Olympia-Blase

Ersatzmann: Der Nordische Kombinierer Terence Weber kann nach seiner Corona-Infektion bei diesen Olympischen Winterspielen nicht mehr starten und wird durch Manuel Faißt ersetzt. Der 25 Jahre alte Weber muss genau wie Rekordweltmeister Eric Frenzel weiter in Quarantäne bleiben. „Jetzt sind sie immer noch nicht draußen, von daher haben wir die Entscheidung getroffen, dass wir Terence Weber rausnehmen und Manuel Faißt dafür starten lassen“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch am Montag. Für Frenzel ist die Chance auf einen Olympia-Start noch vorhanden. Bei den Winterspielen stehen in dieser Woche noch zwei Entscheidungen in der Kombination an.

Null-Covid: In der geschlossenen Olympia-Blase sind erstmals keine neuen Corona-Infektionen aufgetreten. Wie die Organisatoren am Montag mitteilten, fielen sämtliche 69 872 am Vortag durchgeführte Tests negativ aus. Drei weitere Infektionen wurden bei anreisenden Beteiligten am Pekinger Flughafen entdeckt. Der Trend neuer Infektionen zeigt seit Tagen nach unten. Während nach Beginn der Erfassung am 23. Januar zeitweise über 30 Infektionen pro Tag registriert wurden, lag die Zahl neuer Fälle zuletzt stets im einstelligen Bereich. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen wurden insgesamt 432 Infektionen nachgewiesen.

Verärgerung über TV-Bilder bei der Damen-Staffel

TV-Kritik: Die Bildauswahl des Olympic Broadcasting Service (OBS) beim Staffel-Silber der deutschen Skilangläuferinnen hat bei TV-Zuschauern und Sendern für Verärgerung gesorgt. „Der Zieleinlauf war vom Regisseur verschnitten“, sagte ARD-Teamchef Christoph Netzel der Deutschen Presse-Agentur. „Er geht auf das Duell drei gegen vier, statt das erfolgreiche Silber-Finish der deutschen Staffel zu zeigen - das war extrem unglücklich.“ Das Finale der deutschen Mannschaft sei „nur unzureichend abgebildet“ worden, monierte ZDF-Teamchef Thomas Fuhrmann. „In der Live-Situation mussten wir mit der Situation leben. In der Nachbetrachtung konnten wir die notwendigen Bilder nachreichen.“

Qualifikation: Die deutsche Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat das Finale im Big-Air-Wettbewerb erreicht. Zwei Tage nach ihrem 20. Geburtstag erhielt die Athletin aus Mittenwald in der Qualifikation am Montag für ihre beiden besten Läufe insgesamt 132,25 Punkte. Damit zog sie als Achte in den Endkampf der besten zwölf Athletinnen an diesem Dienstag (02.30 Uhr MEZ) ein. „Ich habe das gar nicht erwartet. Ich bin jetzt immer noch ein bisschen sprachlos“, sagte Morgan nach ihrem Auftritt im ersten permanenten Big-Air-Stadion der Welt. In Peking werden dort die Big-Air-Wettbewerbe der Männer und Frauen im Ski-Freestyle und im Snowboard in Shougang ausgetragen.

Eishockey: Nationalspieler Marco Nowak vor Comeback

Rückkehr: Eishockey-Nationalspieler Marco Nowak steht vor seinem Olympia-Comeback im Entscheidungsspiel um die Viertelfinal-Teilnahme am Dienstag (05.10 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen die Slowakei. Der 31 Jahre alte Abwehrspieler stand nach tagelanger Zwangspause am Montag in Peking im Training wieder auf dem Eis und konnte die Einheit ohne Probleme absolvieren. „Es sieht sehr gut aus“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes, Christian Künast, anschließend. Der Nowak hatte im ersten Vorrundenspiel am vergangenen Donnerstag gegen Kanada (1:5) einen harten Check gegen seinen Kopf einstecken müssen und wegen des Verdachts auf eine Gehirnerschütterung noch nicht wieder auf dem Eis gestanden.