Domenic Weinstein hat sich mit dem deutschen Bahnrad-Vierer schon für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Foto: Eibner

Olympia: Unterbaldinger Radsportler bereitet sich aber noch auf Tokio vor. Mit Interview

Klar – Bahnradsportler Domenic Weinstein kennt die Nachricht, dass Kanada kein Team zu den Olympischen Spielen von Tokio schicken wird, sollten diese wie geplant vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 stattfinden.

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Auch immer mehr deutsche Athleten – darunter Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler – sprechen sich für eine Verschiebung der Olympischen Spiele um ein Jahr aus. "Das wäre sicherlich eine gute Idee", meint auch Weinstein, der jüngst mit dem deutschen Bahnradvierer das Tokio-Ticket bereits gelöst hat. Wir sprachen mit dem 25-jährigen Unterbaldinger.

Herr Weinstein, wie sieht den derzeit ein Tag bei Ihnen aus?

Ich bin in Unterbaldingen. Nach dem Frühstück fahre zwei bis vier Stunden Rad, also so zwischen 50 und 120 Kilometer. Danach habe ich viel Zeit, um Dinge zu erledigen, die man sonst auf die lange Bank schiebt. So räume ich bei mir um.

Eine gezielte Olympia-Vorbereitung sieht anders aus.

So ist es. Alle Maßnahmen des Verbandes sind derzeit auf Eis gelegt. Natürlich halte ich mich fit, aber richtiges Krafttraining kann ich daheim nicht machen. Ich habe hier ja zum Beispiel keine Beinpresse. Vielleicht bekomme ich aber die Möglichkeit, alleine in einem Fitnessstudio zu trainieren. Mal abwarten. Es ist aber klar, dass es derzeit viel Wichtigeres gibt.

Wobei Sie ihr ganzes Leben in den vergangenen Jahren auf Tokio 2020 ausgerichtet war.

Klar. Noch muss ich auch weiter so denken. Meine Planung ist also noch auf den geplanten Zeitraum ausgerichtet. Die Spiele sind nicht abgesagt oder verschoben. Vielleicht finden sie auch ohne Zuschauer statt und wir Sportler müssen danach alle in Quarantäne.

Würden Sie dann auch trotz der derzeitigen Einschränkungen topfit sein?

Es sind ja noch einige Monate, da könnte man schon noch viel machen.

Und was ist mit der Doping-Problematik? Es gibt ja derzeit kaum Kontrollen weltweit.

Das sehe ich nicht wirklich als ein Problem an. Ich vertraue meinen Kontrahenten. Wir stehen alle für einen sauberen Sport.

Sollten die Spiele verschoben werden?

Ich denke, dies wäre auf jeden Fall eine sinnvolle Entscheidung.

  Die Fragen stellte Gunter Wiedemann.