Der orangefarbene AC Cobra ist ein Unikat – in dieser Ausführung gibt es ihn weltweit nur ein Mal. Foto: Baum

Hunderte Oldtimer sind am Sonntag beim Oldieday des Rottenburger Motorsportclubs zu sehen. Die Besucher entdecken Autos, die als sehr selten gelten.

Der Rottenburger Motorsportclub (MSC) ist der zweitälteste ADAC-Ortsclub in Württemberg. Im kommenden Jahr wird das 100-jährige Bestehen gefeiert – schon jetzt laufen die ersten Planungen, berichtet Peter Schmarsli, erster Vorsitzender des MSC. 1925 gegründet, setzte man anfangs beim MSC auf Motorräder. Damals wurde der MSC als so genannter „Ardie-Club“ gegründet, Ardie war damals eine verbreitete Motorrad-Marke. 1928 bis 1930 kamen dann die ersten Autos dazu. Heute sind Autos der Schwerpunkt, und schon seit vielen Jahren wird Ende September immer der Oldieday zelebriert.

Dann zeigen die Sammler ihre raren Autoschätzchen – die Oldtimer werden sorgfältig gehegt und gepflegt, liebevoll restauriert wenn nötig und nur selten gibt’s eine Ausfahrt. Zum Oldieday auf der Somfy-Wiese aber ist es auch für die Autosammler des MSC Ehrensache, dass die historischen Fahrzeuge präsentiert werden. „Manch einer stellt gemeinsam mit Freunden seine sechs bis acht seltenen Oldtimer auf unsere Wiese und wir freuen uns natürlich, wenn wir eine große Bandbreite und Markenvielfalt zeigen können“, sagt Peter Schmarsli. Er selbst liebt französische Oldtimer – so sticht ihm sofort ein Citroën SM ins Auge – mit toller Federung, Ledersitzen und weich gepolstertem Fußboden.

Gepäck ist in die Frontscheibe gekracht

Schmarsli hat so manche Anekdote in petto – als ADAC-Ortsclubvorsitzender etwa eine Geschichte zum Thema Ladungssicherung. „Vor Jahren haben wir bei einem Verkehrssicherheitstag demonstriert, was eine Vollbremsung mit der Dachträgerlast machen kann.“ Damals wurde bei einem Opel Corsa die Dachträgerlast nur mit Gepäckspinnen gesichert. Mit 60 Kilometern pro Stunde sei der Corsa gefahren und habe dann eine Vollbremsung gemacht - „Gott sei Dank hatte der Fahrer einen Helm auf, denn das Gepäck ist in die Frontscheibe gekracht.“ Die Verbundglasscheibe splitterte, hatte ein Loch und Risse.

Auch im kommenden Jahr will der MSC einen Verkehrssicherheitstag organisieren, dies auf dem Eugen-Bolz-Platz. Welches Thema dann ins Visier gefasst wird, ist aber noch unklar, so Schmarsli. Themen könnten etwa der Tote Winkel oder das Thema Ladungssicherung in der heutigen Zeit sein. Zudem ist angedacht, dass ein Kart-Firmencup ausgerichtet wird. Highlight wird aber sicherlich der Oldieday des MSC Ende September, der ganz groß gefahren werden soll.

Auch am Sonntag ist auf der Wiese am Rande des Gewerbegebiets Siebenlinden ein reges Kommen und Gehen – die einen fahren zu einer kleinen Ausfahrt, und wieder andere Oldtimer kommen an, werden bestaunt, beklatscht und sogar von Peter Schmarsli oder Konrad Stöhr begrüßt und angekündigt.

Auch Oldtimer-Bulldogs sind zu sehen

Stöhr hat ein Herz für Oldtimer-Bulldogs, und er erklärt etwa, wie ein Lanzbulldog funktioniert – mittels anheizen kommt er zum Start. Stöhr erklärt auch den Eil-Bulldog, der es auf 35 Kilometer pro Stunde in früheren Jahren brachte – für damalige Zeiten eine kleine Sensation. Auch mehrere Ursus-Bulldog sind am Sonntag da. Der Ursus-Bulldog ist ein Produkt eines Aufschwung-Programms der polnischen Regierung – und er hat einen Glühkopf-Motor. „Kräftig, massiv und langlebig“, bilanziert Stöhr.

Doch auf der Wiese sind auch andere Raritäten zu finden – etwa ein orangefarbener AC Cobra – in dieser Ausführung ist er weltweit einzigartig und nur einmal vorhanden. Das Einzelstück steht auf der Somfy-Wiese neben seinem „roten Bruder“, der auch rar, aber kein Unikat ist.

Bei den Motorrädern sieht man viele Maico-Maschinen, die Motorradszene der historischen Zweiräder ist diesmal gut vertreten beim Oldieday. Musik gibt’s auch – die Band „Rocktailzone“ sorgt für satten, rockigen Sound.