Die neue Vorsitzende bei den Oldtimer-Freunden Meßkirch, Claudia Dreher, ist derzeit gerne mit ihrem Fiat 500 mit Faltdach aus den 1970iger-Jahren unterwegs. Foto: Gauggel

"Schon seit früher Kindheit haben mich in meiner alten Heimat Zillhausen vor allem die VW-Käfer fasziniert", erklärt Claudia Dreher, die zusammen mit ihrem Mann Ralf aus Frohnstetten nach dem Hauskauf seit nahezu 25 Jahren in Benzingen lebt. Beide sammeln und restaurieren sie in ihrer Freizeit gemeinsam Oldtimer.

Winterlingen-Benzingen - Claudia und Ralf Dreher sammeln nicht nur Autos, sondern auch Roller, Mopeds und alte Fahrräder mit Hilfsmotor. Ihren Sammelschwerpunkt haben sie dabei vor allem auf die Vehikel und deren Zubehör aus den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gelegt, als die Motorisierung mit dem Bau von Kleinstwagen und Kabinenrollern nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Fahrt aufnahm.

Beide sind sie Mitglied im Verein der Oldtimer-Freunde Meßkirch, und Claudia Dreher war in den vergangenen fünf Jahren als Schriftführerin im Vorstand aktiv. Bei der jüngsten Hauptversammlung wurde sie nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Egon Pfeifer, der den Verein 22 Jahre lang geleitet hatte, einstimmig zur Vorsitzenden gewählt.

Fahrzeug-Sammlung wächst immer weiter

Als Frau an der Vereinsspitze in einem doch noch sehr von Männern beherrschten Metier habe sie damit "fast ein Alleinstellungsmerkmal" übertragen bekommen, sagt die 53-Jährige und lacht. Beruflich ist sie als Industriemechanikerin mit Meisterdiplom unterwegs. Bei den Oldtimer-Freunden in Meßkirch seien unter den derzeit 102 gemeldeten Vereinsmitgliedern – darunter auch einige aus dem Zollernalbkreis – gerade mal sechs Frauen.

Ihr technisches Verständnis komme ihr mit Sicherheit auch bei ihrem Hobby zugute, betont Dreher. Sie habe keine Angst vor Altöl und schmutzigen Händen beim Schrauben an den betagten Fahrzeugen.

Ihre Sammlung hat inzwischen eine Dimension erreicht, dass die Garagen neben dem Haus der Drehers schon lange nicht mehr ausreichen, und so stehen ihre Oldtimer inzwischen auch bei den Eltern des Paares in Zillhausen und Frohnstetten sowie in dem vereinseigenen Museum im ehemaligen Stallgebäude beim Meßkircher Schloss sowie im Lloyd-Museum von Tim Neugart in Großschafhausen im Landkreis Biberach.

Zusammen mit Mann Ralf hat sie uralte Kleinstwagen und motorisierte Zweiräder aufgetrieben und wieder instand gesetzt: darunter ein Heinkel Trojan aus Stuttgart-Zuffenhausen, eine BMW Isetta, ein Messerschmitt-Kabinenroller, eine Zündapp Janus und Vespa 400, ein Lloyd Alexander und verschiedene Ausführungen des legendären Goggomobils.

Wohnhaus im Oldtimer-Stil eingerichtet

Auch die Ausstattung ihres Wohnhauses in der Nelkenstraße mutet inzwischen an wie ein Museum – mit antiken motorisierten Zweirädern im Wintergarten. Sogar ehemalige Zapfeinrichtungen einer Tankstelle haben einen Platz in der Wohnstube gefunden. Eine Sammlung von Auto-Blumenvasen aus Porzellan – allesamt aus den 1950er-Jahren – ist an der Wand zu bestaunen.

"Die Arbeit an der Vereinsspitze ist vielfältig und zeitaufwendig", erklärt die Vorsitzende, zumal sowohl das Museum des Vereins in Meßkirch als auch die Teilnahme des Vereins bei den jährlich stattfindenden großen Oldtimer-Messen in Stuttgart und in Friedrichshafen mit jeweils einem eigenen Stand viel Planung und Arbeit mit sich brächten. Dazu komme der monatliche Stammtisch im Museum sowie die Organisation verschiedener Oldtimer-Ausfahrten im Sommerhalbjahr sowie die Meßkircher Schlossweihnacht.

Der Wunsch aus Kindertagen, einmal einen VW-Käfer zu bekommen, ist für Claudia Dreher vor drei Jahren an ihrem 50. Geburtstag in Erfüllung gegangen. Ihre Familie und ihr Mann Ralf hatten ihr einen alten wieder flott gemachten Wagen als Geschenk in die Hofeinfahrt gestellt – genau so alt wie Claudia Dreher.