An der Wand ist jeder Muskel angespannt – da ist eine gute Vorbereitung Pflicht. Foto: Michael Kienzler

Für Mia Baud ist Bouldern kein Sport, sondern eine Lebenseinstellung. Die Gefahr ist allgegenwärtig, denn geklettert wird in 4,50 Metern Höhe, ohne sicherndes Seil. Wir haben die 20-Jährige begleitet.

Villingen-Schwenningen - Mia Baud atmet tief durch, während sie die Hände ins Kreidepulver taucht. Für das, was sie jetzt vorhat, braucht sie guten Grip. Während sie überschüssiges Pulver abklopft, studiert die 20-Jährige hochkonzentriert die Wand, die es zu bezwingen gilt, geht im Kopf jeden Handgriff, jede Bewegung durch. Vor besonders schwierigen Routen übt sie noch am Boden die Bewegungen, die ihre Hände später am sogenannten Boulder (zu Deutsch Felsblock) ausführen müssen. »Das sieht für Außenstehende ziemlich komisch aus«, gibt Mia lachend zu. Doch je schwerer der Weg, desto besser muss die Vorbereitung sein. »Ich visualisiere den Ablauf, überlege, wie sich mein Körper bewegen muss und wo meine Hände Halt finden«, erklärt sie. Jeder Griff muss sitzen, denn Fehler werden schnell bestraft.