Kritik am schleppenden Umbau kommt aus dem Elternbeirat des OHG Foto: Thomas Fritsch

Langjähriges Vorstandsmitglied des OHG-Elternbeirats ist abgetreten. Sein Nachfolger schießt jetzt gegen Nagolder Stadtverwaltung.

Acht Jahre war Udo Vollmer im Elternbeiratsvorstand aktiv, von denen er drei Jahre den Vorsitz innehatte. Bereits im vergangenen Schuljahr hatte er nicht mehr als Vorsitzender kandidiert, sondern seinen Stellvertreter, Ulrich Orth, als Vorsitzenden vorgeschlagen. Damit wollte Vollmer im letzten Jahr seiner Amtszeit bewusst aus der ersten Reihe zurücktreten, um als Vorstandsmitglied seinem Nachfolger beratend zur Seite zu stehen.

 

Großes Engagement von Udo Vollmer

Orth, der auf der Elternbeiratssitzung mit nur einer Enthaltung zum Vorsitzenden wiedergewählt wurde, betonte vor den Eltern und der Schulleitung das große Engagement Vollmers für das Gemeinwesen am OHG, seine hohe Verlässlichkeit und die vielen inspirierenden Gespräche mit ihm. Mit dem Abitur seiner Tochter war eine Kandidatur Vollmers gesetzlich nicht mehr möglich.

Neben Ulrich Orth wurden Nicole Bläsi und Kerstin Stockinger in ihrem Amt als Vorstandsmitglieder bestätigt. Das durch Vollmers Ausscheiden frei gewordene Mandat wurde mit Saskia Digel nachbesetzt.

Orth bedanke sich nach seiner Wiederwahl für das Vertrauen der Elternvertreter aller Klassen, mit dem Versprechen, seiner Aufgabe als Vorsitzender zum Wohle eines gemeinsamen Miteinanders am drittgrößten Gymnasium in Baden-Württemberg, das in diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert, gerecht zu werden. Dabei sieht der promovierte Jurist den Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Aufgaben in der Vertretung der Interessen aller Eltern der Schule. „Es hilft nichts, vor Problemen die Augen zu verschließen, sondern Probleme werden nur gelöst, indem man sie angeht.“ Dabei betonte er auch den respektvollen und konstruktiven Austausch mit Schulleiter Ulrich Hamann, mit dem man die Dinge jederzeit offen besprechen könne und bisher immer zu einer Lösung gekommen sei, was nicht selbstverständlich sei.

Schleppender Schulumbau sorgt für Kopfschütteln

Das Einzige, über das Orth kopfschüttelnd sprach, ist der „schleppende Umbau“ des 50 Jahre alten Schulkomplexes. „Die Stadt Nagold vertröstet uns von Jahr zu Jahr wegen vorrangiger Ausgaben, einem begrenzten Haushalt und aktuell steigender Zinsen, obgleich der Stadt aufgrund der hohen Schülerzahl am OHG jährlich enorme Zuschüsse vom Land zufließen“, heißt es vom Elternbeiratschef. Diese kämen der Schule aber nicht 1:1 zugute, sondern mit ihnen decke die Stadt „offenbar andere Ausgaben“, kritisiert der Elternvertreter. Hinzu komme ein 100-Millionen-Euro Fördertopf, den das Land für Schulbau und -sanierung jährlich zur Verfügung stelle, so Orth.