Über die Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein zur Jahreshauptversammlung nach Kapfenhardt und dort zu einem neuen Kreisvorsitzenden: Der Obst- und Gartenbau-Kreisverband Calw arbeitete ein Zeitfenster von drei Jahren ab, das in der Ernennung des langjährigen Vorsitzenden Alfred Breitling zum Kreis-Ehrenvorsitzenden schloss.
Kreis Calw - 30 Jahre hatte der Stammheimer den Kreisverband der Obst- und Gartenbauer geleitet, den über 1100 Mitglieder zählenden Kreisverband beim Landesverband vertreten und war mit in die Planung der neuen Landesgeschäftsstelle in Weil der Stadt involviert. "2019 war das letzte normale Jahr für unseren Kreisverband", stieg Alfred Breitling in seinen Bericht ein, der Besuch der Bundesgartenschau in Heilbronn wäre der letzte Höhepunkt gewesen. "Negativ ist seit diesem Zeitpunkt zu berichten, das der Ortsverband Ebhausen 2020 keine Mitglieder für einen Vorstand gefunden hat", durch die Auflösung wären dem Kreisverband 80 Mitglieder verloren gegangen, führte Breitling aus. Dagegen wäre die Ausbildung von Fachwarten trotz Corona positiv verlaufen. "Knapp 30 Abschlusszeugnisse konnten wir überreichen."
Persönliche Rückschau
In seinem persönlichen Rückblick ging der Kreisvorsitzende auch auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen seit 1992 ein. "Ich hatte den Verband mit 1370 Mitglieder übernommen heute sind es noch 1100. Der Rückgang liegt in der Auflösung der Ortsverbände Calw und Ebhausen sowie am Übertritt vom Ortsverband Neuenbürg in den Enzkreis begründet." Positiv wertete er die Neugründung des Ortsverbands Haiterbach (1996), den Beginn der Fachwarteausbildung 1997 mit inzwischen über 6000 Absolventen und die Einrichtung eines Obstlehrpfades in Walddorf im Jahr 2002. Als eine direkte Folge der Abschaffung der Fachberaterstellen beim Landratsamt in Calw beschrieb er die Gründung der Streuobst-Initiative und der Baum- und Fachwartevereinigung im Jahr 2004.
Landesgartenschau in Nagold
"Das Highlight aus meiner persönlichen Sicht war aber die Landesgartenschau in Nagold, wir hatten im Vorfeld viel Arbeit mit der Organisation und den Schaugarten dank der Mithilfe der Ortsverbände jeden Tag besetzt", blickte Alfred Breitling zurück und freute sich, dass man die Auswirkungen noch heute sehen könne. Als einen weiteren Höhepunkt in seiner Amtszeit beschrieb er den Bau des neuen Bildungszentrums mit Geschäftsstelle und Schaugarten in Weil der Stadt. "Wir konnten im Februar 2022 Richtfest feiern, die Einweihung der Anlage in unmittelbarer Nähe zur Landesakademie ist auf den Herbst geplant", merkte Breitling an und ergänzte: "Der Landesverband rückt mit Weil der Stadt näher an unsere Kreisvereine, das ist ein großer Vorteil." Finanziell ist der Kreisverband relativ gut durch die Pandemie gekommen, der über drei Jahre reichende Kassenbericht von Anke Kober ergab einen nur unwesentlich nach oben korrigierten Geldbestand.
"Es war mir ganz wichtig dass nach meinem Ausscheiden alles geregelt weiter geht und die Neuen viel Sachverstand einbringen", leitete Alfred Breitling zu den Wahlen über, die nach Absprache von Kassenprüfer Siegfried Reichert in offener Abstimmung geleitet wurde. Nach einstimmigem Votum setzt sich der neue Kreisvorstand aus dem bisherigen zweiten Vorsitzenden Thomas Fischer (Altburg) seiner neuen Stellvertreterin Renate Kappler (Höfen), und dem neuen Schatzmeister Dieter Schwarz (Holzbronn) zusammen. Als Schriftführerin fungiert Adelheid Keck-McMiken (Altensteig). Als Beisitzer wurden Martina Hörmann, Anke Kober und Jürgen Burkhardt (letzterer in Abwesenheit) gewählt. Die Kassenprüfung obliegt den beiden Simmozheimern Siegfried Reichert und Hugo Hämmerling (neu).
Ehrung als erste Amtshandlung
Bei den Ehrungen wurde Thomas Fischer wurde mit der Bronze-Medaille des Landesverbands für 30 Jahre Kassenprüfer und vier Jahre zweiter Vorsitzender ausgezeichnet. Anke Kober (Stammheim) wurde nach neun Jahre als Schatzmeisterin verabschiedet, macht jedoch als Beisitzerin weiter. Ausgeschieden ist als Beisitzer der Ostelsheimer Volker Elsäßer (neun Jahre im Amt) und Günter Vollmer (Mindersbach) nach 14 Jahren als Kassenprüfer. Als erste Amtshandlung ernannte Thomas Fischer seinen Vorgänger zum Kreis-Ehrenvorsitzenden und wünschte ihm alles Gute für den "Ruhestand".
