Die Grundschüler lassen zur Feier des Tages die Fahnen wehen. Foto: Herzog

Die dreijährige Vakanz hat endlich ein Ende. Seit Beginn des neuen Schuljahres hat Ken Laudor die Rektorenstelle der Grundschule Rötenberg übernommen und tritt nun offiziell an.

Mit sprichwörtlich fliegenden Fahnen eröffneten die Grundschüler die Einsetzungsfeier des neuen Schulleiters in der Mehrzweckhalle und umrahmten sie im weiteren Verlauf mit musikalischen und tänzerischen Beiträgen. Neben vielen Eltern waren auch Gemeinderäte, Vereinsvertreter, ehemalige Rektoren sowie das aktuelle Lehrerkollegium präsent.

 

Susanne Cortinovis-Piel, Leiterin des Schulamts Donaueschingen, sprach bei der Schule von einem Ort, an dem jeder Schüler unterstützt, gefördert und ermutigt werde, sein Bestes zu geben. Es gehe aber auch darum, Schule zu gestalten. Sie sollte nicht nur Wissen und praktische Fähigkeiten vermitteln, sondern auch Werte wie Respekt, Toleranz und Empathie fördern. Hierzu brauche es eine Schulleitung, die die Richtung vorgebe, Entwicklungen zulasse und mit dem Kollegium und den Eltern zusammenarbeite. „Ich behaupte, hierfür in Ken Laudor den Richtigen gefunden zu haben“, hob die Schulamtsleiterin bei der offiziellen Amtseinführung hervor.

Susanne Cortinovis-Piel beglückwünscht Rektor Ken Laudor. Foto: Herzog

Erleichterter Bürgermeister

Bürgermeister Michael Lehrer stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Heute sei ein toller Tag für die Grundschule Rötenberg, auf den man habe drei Jahre warten müssen. Er habe Laudor in der kurzen Zeit seit Mitte September als jemand kennengelernt, der Ideen habe, Dinge mit Begeisterung anpacke, zuhöre und auch das Lachen nicht vergesse. „Genau das brauchen wir für unsere Kinder“, betonte der Bürgermeister. Den Blick auf Cortinovis-Piel gerichtet, forderte Lehrer, das Bewerbungsverfahren für Schulleitungen im Land müsse dringend reformiert werden. Die Dauer von fast einem Jahr sei nicht hinnehmbar und kommissarische Leitungen seien keine Dauerlösung. Während Rötenberg nun Glück habe, gebe es einige Grundschulen in Nachbarkommunen, die keinen Rektor hätten. „Da muss etwas passieren und zwar politisch von oben. Denn so eine Besetzung ist ein echtes Geduldspiel“, klagte der Bürgermeister. Eine befristete Schulleiterstelle könne schnell Abhilfe schaffen und jungen Lehrkräften die Angst davor mindern Verantwortung zu übernehmen. Dass sich Laudor für Rötenberg entschieden habe, sein ein echter Glücksfall. Er übernehme eine Schule mit einem tollen Kollegium, engagierten Eltern und lebhaften und neugierigen Schülern.

Michael Lehrer überreicht eine Eule. Foto: Herzog

„Wir haben Kinder, die morgens den Schulhof stürmen, beim Basteln mehr Kleber an den Händen landet und beim Kleinspielfeld wird nicht nur das Tor verteidigt. Ein Schultag ohne Überraschungen ist bei uns fast unmöglich“, schilderte Lehrer die Charaktere der Schüler und überreichte dem neuen Rektor eine Eule, die für Weisheit, Überblick und Geduld steht.

Geschenk von Kollegium

Vom Lehrerkollegium erhielt Laudor eine Schultüte, die unter anderem mit Pflaster, Buchstabensuppe und Luftballon gefüllt wurde, falls ihm mal der Schuh drückt, Worte fehlen oder er Luft ablassen muss.

Das Lehrerkollegium überreicht eine Schultüte. Foto: Herzog

Weitere Grußworte gab es vom katholischen Schuldekan Klemens Dieterle und der Elternbeiratsvorsitzenden Miriam Weigold. Laudor dankte für die ihm entgegengebrachte Herzlichkeit. Die Anwesenheit so vieler Menschen zeige ihm, dass die Schule ihnen etwas bedeute. Ein Ort, an dem die Kinder wachsen, lernen und neugierig sein dürften. Wenn er sich umsehe, spüre er die Schule als Herzstück der Gemeinschaft, gab der Rektor preis. Bei seiner Bachelorarbeit in Biologie habe er über eine bunte Wiese geschrieben und im übertragenen Sinn sei auch die Schule eine bunte Wiese. „Es liegt nun an uns, ob wir der Rasenmäher sein wollen, oder die Vielfalt wachsen lassen. Mal braucht ein Pflänzchen Sonne, mal Schatten, mal Wasser. Wenn wir es richtig anpacken, dann wird aus dieser Wiese etwas Buntes, Lebendiges und Starkes. Das ist für mich das Herzstück der pädagogischen Arbeit“, bekräftigte Laudor.