Für die Errichtung der geplanten Geschosswohnungsbauten braucht es in Neubulach-Liebelsberg dann eines Tages Kräne von stattlicher Größe. Bis zu zehn Meter hoch dürfen die Wohnhäuser im Gebiet werden.Symbolfoto: kokliang1981 – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bebauungsplan "Teinacher Straße" wird offengelegt / Diskussionen um anfallenden Erdaushub

Der Bebauungsplan "Teinacher Straße" in Neubulachs Teilort Liebelsberg ist jetzt vom Gemeinderat in die Offenlage gegeben worden. Einige Fragen rund um das Gebiet kamen dann aber doch noch auf. Die meisten davon wurden aber geklärt.

Neubulach. Es gibt ein buntes Potpourri an verschiedenen Wohnnutzungen im neuen Baugebiet "Teinacher Straße" in Liebelsberg. Denn dort soll eine Mischung aus Ein-, Mehrfamilien- und Reihenhäusern entstehen.

"Das ist die Variante, die wir im Mai hier beschlossen haben", erklärte Planerin Nadine Lindenschmitt, die vom zuständigen Planungsbüro in der Sitzung des Gemeinderates anwesend war.

Der Großteil des Gebietes wird als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden, bei den Mehrfamilienhäusern sind maximal zwei Vollgeschosse plus einem zurückgesetzten Staffelgeschoss zugelassen. Acht Wohneinheiten sind in diesem Gebäudetyp zugelassen, die Wohnungen in den Staffelgeschossen könnte man als Art Penthouse vermarkten, überlegte Lindenschmitt laut.

Neben einigen Einfamilienhäusern sind auch Häusergruppen, also Reihenhäuser, zulässig. Des Weiteren wird auch ein Dorfgebiet angrenzend an die landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgewiesen.

Lars Dannenmann (UWV) sprach sich dafür aus, auch wirklich genügend Stellplätze pro Wohneinheit festzulegen, damit die Straße nicht zugeparkt werde. Bürgermeisterin Petra Schupp erklärte, dass man das zwar tun könne, das das Problem im Zweifel aber nicht löse: "Wenn jemand zwei Garagen hat und in die eine seinen Wohnwagen und in die andere sein Surfbrett stellt, dann kann man da nichts machen." Deshalb sei ja die Straßenbreite so gewählt, dass ein Parken auf der Straße quasi nicht möglich sei, da ja eine Restdurchfahrtsbreite von drei Metern frei bleiben müsse. "Es müssen also auf dem Grundstück Parkierungsmöglichkeiten geschaffen werden", folgerte Schupp.

Dannenmann hatte dann aber noch ein Thema parat, das ihm unter den Nägeln brannte. "Kann man den Erdaushub nicht auf dem Grundstück lassen und dann eben die Straße um 30 Zentimeter anheben?", fragte er. Damit könnte unter anderem die lokale Erddeponie in Oberhaugstett entlastet werden.

Das müsse dann in einem städtebaulichen Vertrag geregelt werden, erklärte Planerin Lindenschmitt und meinte: "Im Baurecht ist das so nicht vorgesehen." Auch Björn Ahsbahs (UGL) hatte seine Bedenken, weil dann ja die Gebäude noch höher werden würden – derzeit gilt ein Maximum für die Mehrfamilienhäuser von zehn Metern. Würde die Straße also mit Aushub angefüllt, wären die Gebäude letztendlich vom Boden 10,30 Meter weg.

Trotz aller Widrigkeiten sprach sich später auch Norman Schroth (UWV) dafür aus, den Erdaushub auf den Grundstücken zu lassen. Schlussendlich fand der Vorschlag aber nicht Eingang in die Beschlussfassung.

Jonas Nothacker (CDU) hatte ebenfalls noch zwei Punkte, die ihn umtrieben. Einerseits wundere er sich, dass man schon so weit im Verfahren sei, ohne dass die dafür nötigen Flächen gekauft seien.

Außerdem vermisste der Stadtrat eine Trennstelle im Gebiet, an der man dann möglicherweise in zwei Abschnitten die Erschließung angehen könne. In eine ähnliche Richtung ging der Wortbeitrag von Andreas Blaurock (CDU), der sich dafür aussprach, eine "harmonische langsame Entwicklung" in dem Gebiet anzustreben. "Nicht, dass das ein Investor kauft und da in zwei Jahren alles mit Wohnungen voll ist", so der CDU-Mann. Er wolle da schon "den Daumen drauf haben" auf der Entwicklung. Blaurock wollte dann von Lindenschmitt noch wissen, ob es denn für die Mehrfamilienhäuser größere Zisternen brauche, da man diese ja ursprünglich vorgesehen habe. Außerdem regte er eine Verkehrsberuhigung in der Dr.-Klein-Straße an. Er renne da "offene Türen ein", erklärte Schupp. "Da rasen die Leute fast, weil die Straße auch nach unten abfällt", hatte Schupp beobachtet. Da müsse man dann schon diverse gestalterische Elemente wie Parkbuchten oder Grünkübel nutzen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Schlussendlich hatte auch noch Andreas Kubesch (UGL) eine Frage: Ob denn die Teinacher Straße im Zuge der Erschließung auch die gesamte Straße neu gemacht werde? Kubesch hatte da vor allem wegen der Leitungen so seine Sorgen. "Oben breit, unten breit und dazwischen schmal, das passt ja nicht", stellte er klar. Das passe schon, war sich wiederum Bürgermeisterin Schupp sicher. Der von Kubesch angedachte Lückenschluss komme dann später. "Das ist nicht problematisch, aber ändern muss man es trotzdem", gestand die Verwaltungschefin ein.

Am Ende beschloss der Gemeinderat die Offenlage einstimmig.