Beim Zehn-Jahres-Jubiläum im Januar 2020 – nun hat das Sprachcafé wieder geöffnet. Foto: Archivbild Brüstle

Nun kann wieder gelernt oder sich ausgetauscht werden: Das Sprachcafé im Juks³ öffnet nach langer Corona-Pause wieder.

Schramberg - 2010 gegründet, ist das Sprachcafé in den mittlerweile zwölf Jahren seines Bestehens zu einem Ort geworden, wo Frauen nicht nur ihre Deutschkenntnisse weiterentwickeln, sondern sich auch über wichtige Themen austauschen und Freundschaften schließen können. Nun startet es wieder am Dienstag, 20. September, um 9.30 Uhr im Juks³ in der Schlossstraße in Schramberg.

Offenes Angebot für Frauen

Das Café ist als offenes Angebot für Frauen gedacht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die Themen orientieren sich an den Bedürfnissen und Interessen der Teilnehmerinnen. Zusätzlich zu den Integrations- und Sprachkursen können sich Frauen spontan und ohne Anmeldung in lockerer Atmosphäre unterhalten. Im Lauf der Jahre sind es immer mehr geworden, durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder weil manche neue Teilnehmerin einfach von einer Freundin mitgebracht wurde.

Anstoß durch Frauenbund

Initiiert hatte das Projekt Sibylle Brugger. Bei einem Vortrag des katholischen Frauenbundes 2008 in Wernau hatte sie erstmals von diesem Angebot gehört und war davon begeistert. Beim Frauenbeirat und im Gemeinderat fand sie Unterstützung für das Vorhaben. Am 13. Januar 2010 starte das Sprachcafé im damaligen Jugend- und Kinderbüro Schramberg, heute Juks³, in der Schlossstraße 10. Neun Frauen kamen zum ersten Treffen, erinnert sich Brugger.

Generell ist das Deutschlernen für Frauen (und natürlich auch Männer) aus anderen Nationen in der Schramberger Region nicht ganz einfach. In den Kursen wird Hochdeutsch gelehrt und gelernt, im Alltag, beim Arbeitsplatz, beim Einkaufen und auf der Straße werden sie meist mit Schwäbisch konfrontiert.

Deutsch als Brücke

Seit seiner Gründung kamen Teilnehmerinnen aus 36 verschiedenen Nationen ins Café, für die Deutsch zur gemeinsamen Sprachbrücke wurde, um sich in lockerer Atmosphäre zu unterhalten und Kontakte zu knüpfen. Gesprochen werde "buchstäblich über Gott und die Welt", erzählt Brugger. Über Persönliches genauso wie über aktuelle Ereignisse in Schramberg und im Ausland.

Auch richtige Freundschaften seien in dieser Zeit aus der Gruppe heraus entstanden. "Jetzt freuen wir uns auf neue Teilnehmerinnen", ermuntert Brugger zum Kommen. Hilfreich wäre, wenn diese schon deutsche Sprachkenntnisse (Niveau A2 oder B2) mitbrächten. "Dass nur Frauen teilnehmen, nimmt ihnen die Hemmungen, in der Gruppe zu sprechen", ergänzt Brugger.