Mitglieder des Bündnisses mit Flyern und einem Plakat der Aktion vor den Fontänen auf dem Marktplatz. Foto: Müller

Eine offene Tür für die, die Hilfe brauchen – darum geht es im neuen Projekt des Freudenstädter Bündnisses für Familien. Inspiriert wurde es von den sogenannten "Notinseln", aber das Freudenstädter Vorhaben richtet sich an mehr Personen.

Freudenstadt - Eine Frau fühlt sich bedroht, ein Kind verliert die Eltern aus den Augen oder auch – ganz banal – der Akku vom Handy mit der Zugfahrkarte ist alle – in solchen Fällen sollen die Betroffenen sich an Geschäfte, Gastronomien und andere Institutionen wenden können, um dort Hilfe zu erfahren. Erkennbar sollen diese Anlaufstellen an einem Aufkleber sein, der eine offene Tür zeigt und den Schriftzug "In Not? Hier! Offene Tür" trägt.

Abfrage bei Gastronomie und Einzelhandel

Man müsse bedenken, dass die Gesellschaft älter werde, und auch ältere Menschen mit Demenz etwa sich verirren könnten und dann auf Hilfe angewiesen sind, sagte Bürgermeisterin Stephanie Hentschel. Daher sei auch geplant, den Geschäften und Gastronomien Handlungsanweisungen mit auf den Weg zu geben, damit sie genau wissen, was in welchem Fall zu tun ist.

Man werde nun in den nächsten Tagen auf Geschäfte, Gastronomien und weitere Institutionen zugehen und ihre Bereitschaft abfragen, an dem Projekt teilzunehmen. Dazu werde man sich an Organisationen wie den Handels- und Gewerbeverein, das Stadtmarketing und den Dehoga im Kreis wenden. Auch im Seniorenblättchen soll auf die "offene Tür" hingewiesen werden.

An die Schulen werde man sich nach den Ferien wenden, damit die Schüler von den "offenen Türen" erfahren. Eine Zusage machte Kevin Bauer von der Kreissparkasse. Diese werde sich mit der Filiale an der Stuttgarter Straße beteiligen. Die Filiale liege an einem Schulweg.

Angebot richtet sich nicht nur an Kinder

Eine erste Handlungsanweisung steht bereits im Anschreiben. So sollen sich die Helfer die Situation schildern lassen, klären, welche Art von Hilfe notwendig ist – Pflaster, Telefonat oder ähnliches – und den Betroffenen einen Schutzraum gewähren, bis die Situation geklärt ist.

Man habe sich bewusst für einen erweiterten Ansatz entschieden, denn bislang seien nur Projekte bekannt, die sich an Kinder richteten, wie Notinsel, Kelly-Insel oder Rettungsboot. Es sollten sich aber alle Menschen in der Stadt wohl fühlen, so Hentschel.

Petra Weinbrecht, die Leiterin des Amts für Bildung, Familie und Sport betonte, dass das Projekt für die Teilnehmer kostenlos sei. Sie würde sich freuen, wenn Einzelhandel und Gastronomie mitmachten. Es werde schon nicht jeden Tag vorkommen, dass jemand Hilfe brauche, sagte sie. Aber jeder könne mal in die Situation kommen, dass er Hilfe brauche. Da wolle man Anlaufstelle sein. Und das Rathaus mache auch mit.

Gesponsert wurde das Logo von der Freien Wählervereinigung, kreiert hat es Thomas Trautmann.