Seit Ende Juli verhandelte die zweite große Strafkammer des Offenburger Landgerichts den Fall der mutmaßlichen Entführung einer jungen Berlinerin. Foto: Goltz

Die zweite große Strafkammer des Landgerichts Offenburg hat am Mittwochnachmittag das Urteil im Prozess um die mutmaßliche Entführung einer jungen Berlinerin ins Kinzigtal gesprochen: Der Angeklagte muss für sieben Jahre und sechs Monate hinter Gitter.

Damit geht der Mammut-Prozess rund um die Vorwürfe einer jungen Berlinerin, im Februar ins Kinzigtal entführt, festgehalten und mehrfach vergewaltigt worden zu sein, vorerst zu Ende.

 

Der 23-jährige Angeklagte befand sich seit Anfang Februar in U-Haft, seit Ende Juli lief die Hauptverhandlung am Landgericht. Dass es kein einfaches Verfahren werden würde, stellte der vorsitzende Richter Matthias Eckelt bereits beim Prozessauftakt klar: „Zum Kerngeschehen gibt es keine unmittelbaren Tatzeugen, nur Indizienbeweise.“

Drum waren zahlreiche Umfeldzeugen geladen, zudem hatten sowohl der Angeklagte als auch das mutmaßliche Opfer viel Raum für ihre Aussagen erhalten. Allein der 23-Jährige sagte zwei Tage lang zu sich und den Vorwürfen aus. Zudem begleiteten zwei psychologische Sachverständige den aufwendigen Prozess.

Zwölf Verhandlungstage waren ursprünglich angesetzt – am Ende wurden es unter anderem wegen einer Unterbrechung deutlich mehr.

Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig.