Einmal mehr ein Erfolg war das Frühjahrskonzert der Polizei. Neben dem Lahrer Polizeichor (Foto) als Gastgeber wirkten der Polizeichor aus Leipzig, ein Projektchor und das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg mit. Foto: Baublies

Polizeichor Lahr und seine Gäste überzeugen die zahlreichen Zuhörer in der Stadthalle

Lahr - Das Programm war so vielseitig wie der Frühling Farben zeigt. Beim Frühlingskonzert am Samstag in der Stadthalle überzeugten die Polizeichöre aus Lahr und Leipzig, ein Projektchor und das Landespolizeiorchester.

Der Projektchor besteht aus Sängern, die einfach Freude am Singen haben, ohne in einem Verein sein zu wollten. Bei einigen Programmpunkten wirkten Projekt- und Polizeichor zusammen. Für "California Dreaming" von "The Mamas and The Papas" erhielten die Beteiligten mit der vielfach verstärkten Mehrstimmigkeit, die auch das Original zu einem Ohrwurm gemacht hat, viel Applaus. Das galt auch für "Hallelujah", 1984 von Leonard Cohen eingespielt. Die Sänger unter der Leitung von Mathias Baier sorgten auch hier für eine eigene aber sehr gelungene Wiedergabe.

Der Chor bot in der fast vollbesetzten Stadthalle noch ein Novum. Die Beamten, die Gelegenheitssänger und der Chor der Eichrodtschule beschworen gemeinsam und sehr überzeugend, dass sie "niemals erwachsen werden" wollten. "Neassajas Lied" stammt aus dem Musical "Tabaluga" von Peter Maffay.

Die Sänger des Polizeichors zeigten mit "Ave Maria no morro" auch eine ganz andere Facette. Das Lied über die Straßen und desolaten Zustände in Rio de Janeiro wurde sehr einfühlsam vorgetragen. Der Lahrer Polizeichor ist eine rein männliche Angelegenheit. Dagegen überwiegt die Zahl der Sängerinnen bei den Kollegen und Kolleginnen aus Leipzig deutlich.

Erinnerung an Roger Cicero

"Als wir jüngst in Regensburg waren", wurde von den Damen förmlich zerrissen. Mit sehr gekonnten Trillern und Stampfen des gesamten Ensembles machte der Chor unter der Leitung von Markus Herlt aus dem Volkslied ein Gemisch aus einer Heimatmelodie und ein Crescendo – also das, was ein Ludwig van Beethoven mit seiner neunten Sinfonie mit dem Genre Sinfonie bewerkstelligt hat. Es geht mitunter infernalisch zu. Augenzwinkernd hängten die Leipziger die Geschichte einer gewissen "Mimi" an, die ohne "Krimi" nicht einschlafen könne. Ade Schiller und Goethe, denn: "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett."

Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg besteht aus Profis. "A Tribute for Roger Cicero" und "Time for Crime" zeigten neben einer souveränen Gesamtleistung viele brillante Solisten. Ciceros "Frau‘n regieren die Welt" oder die Titelmelodien von "Miss Marple", "Derrick" und der Krimiserie "Der Kommissar" als Medley zeigten, dass die Polizisten ihr Metier beherrschen. "Crime Scene, do not cross" warnte ein projiziertes Bild hinter der Bühne. Einen ganz anderen Stil bot das Ensemble mit "Emotionaler Kontinent" des Japaners Taro Hakase. Hier zog das Orchester alle Register. Die Teile von "Hoch Badnerland", die mit anderen vermischt sind, waren hier schlicht zu kurz.

"Sie kommen noch zum Zug." Das versprach Moderator Werner Kohler nach der Zugabe des schwäbisch-badischen Gemenges. Beim "Badnerlied" als Finale wirkten alle Beteiligten und Zuhörer mit.