Offenburgs Isabella Herp (rechts) streckt sich nach dem Ball. Beim ersten Heimspiel der neuen Saison gegen den SV Sinsheim waren die Mühen schließlich umsonst. Die Gäste nahmen den Sieg mit nach Hause. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Volleyball: VC Offenburg verliert Saisonstart gegen Sinsheim / Ex-Trainerin kehrt einmalig auf die Bank zurück

Der coronabedingt verspätete Start in die dritte Liga endet für den VC Offenburg gleich mit der ersten Niederlage. Beim 2:3 gegen den SV Sinsheim kehrte Ex-Trainerin Tanja Schauer für ein Spiel zurück auf die Bank.

3. Liga Süd: VC Offenburg – SC Sinsheim 2:3 (25:17, 20:25, 16:25, 25:22, 15:9). Eigentlich sollte die Saison für die Frauen vom VC Offenburg beim TV Lebach starten. Doch mehrere Corona-Erkrankungen im dortigen Gymnasium, das von drei Spielerinnen des Gegners besucht wird, machten den geplanten Liga-Auftakt zunichte. Daher startete der VCO zu Hause gegen Sinsheim – einen deutlich stärkeren, und wie die 2:3-Niederlage gegen den SV zeigt, am Spieltag zu starken Herausforderer.

"Es gibt für mich zwei zentrale Elemente im Damenvolleyball: Aufschlag und Annahme. In beiden Kategorien waren die Gäste einfach besser", sagt Tanja Scheuer. "Den vierten Satz hätten wir gewinnen müssen. Aber da hat Sinsheim einen super Block gespielt." Auch im spielentscheidenden Tie-Break hätten die Sinsheimerinnen die bessere Figur abgegeben.

Die Frau von Trainer Florian Scheuer kam unverhofft zu ihrem Comeback auf der VCO-Trainerbank, auf der sie schon von 2009 bis 2017 Platz nahm. Ihr Mann war krank und Spielertrainerin Richarda Zorn wurde auf dem Spielfeld gebraucht, um die privat verhinderte Kapitänin Johanna Ewald zu ersetzen. "Deshalb saß ich mit Florian schon am Freitag zusammen. Endgültig entschieden, dass ich gegen Sinsheim die Trainerin bin, haben wir erst um 12 Uhr am Spieltag. Wir haben das auf dem kleinen Dienstweg geklärt", sagt Tanja Scheuer, die ansonsten die U14 des VCO betreut.

Da im Kader der Offenburgerinnen viele bekannte Gesichter sind, die Scheuer noch aus ihrer Zeit als VCO-Cheftrainerin kennt, sei ihr die Einstellung auf die einzelnen Spielertypen leicht gefallen. "Ich kenne ja alle Mädels. Da ich aber vorher kein Training gesehen habe, wusste ich nicht, wie wir Mannschaftstaktisch agieren", schildert Tanja Scheuer. Allerdings sei Richarda Zorn eine große Hilfe gewesen. "Sie hat auch als Spielerin den Löwenanteil der Trainerarbeit übernommen. Ich habe dann zum Beispiel eingegriffen, wenn es darum ging, zur richtigen Zeit Auszeiten zu nehmen", beschreibt Scheuer ihre Arbeit am Spieltag.

Ersatz-Coach kehrt zur U14-Mannschaft zurück

Die Niederlage hängt die Ersatztrainerin nicht an die große Glocke. "Es ist nicht einfach, wenn das erste Spiel aufgrund von Corona ausfällt und es dann plötzlich schon gegen einen Titelanwärter geht. Da ist es nicht tragisch, zu verlieren." Sinsheim wäre besser gewesen und das gelte es zu akzeptieren.

Tanja Scheuer fühlte sich am Spieltag wie "zurückversetzt in alte Zeiten." Für sie soll es aber, so jedenfalls der Plan, eine einmalige Zeitreise bleiben. Ein weiteres Comeback schließt Scheuer aus. "Ich habe kurz ›Hallo‹ gesagt und jetzt ist auch wieder gut. Ich habe auch zugesagt, weil wir ein Heimspiel hatten. Ein Auswärtsspiel hätte ich wohl erst gar nicht mitgemacht", sagt die Trainerin, die sich auch wieder auf ihre Rückkehr zur U14 freut.