Ein Operationsroboter – ähnlich dem auf unserem Foto von der Uniklinik Jena – soll auch im Klinikum neu angeschafft werden. Foto: Martin Schutt/dpa

Gesundheit: Ausschuss stimmt für siebenstellige Investition

Offenburg - Das Ortenau-Klinikum in Offenburg erhält ein neues, roboterassistiertes Chirurgie-System. Der Klinikausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung für die Anschaffung eines neuen OP-Roboters. Er wird das bisher genutzte Gerät ersetzen, teilt das Klinikum mit. Für die Anschaffung nimmt das Klinikum "einen Betrag im unteren siebenstelligen Bereich" in die Hand.

Der Ortenauer Klinikverbund ist bereits vor elf Jahren als erste Klinik in Südbaden in die innovative OP-Technik eingestiegen und nutzt diese seitdem im Bereich der Urologie. Mittlerweile ist das roboterassistierte Operieren Standard an vielen größeren Kliniken. Auch in der Allgemeinchirurgie haben sich inzwischen Anwendungen durchgesetzt, die ebenfalls in Offenburg praktiziert werden.

Patienten sollen schneller genesen

Das System wird vor allem in der minimalinvasiven Chirurgie, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt, eingesetzt. Es erlaubt Eingriffe mit höchster Präzision und minimiert Komplikationen und Belastungen für die Patienten, teilt das Klinikum mit. Über eine Konsole 3D-Sicht und HD-Technologie steuert der Operateur die vier Arme des OP-Roboters, die analog zur menschlichen Hand vollständige Bewegungsfreiheit in allen Dimensionen ermöglichen. Zu jeder Zeit habe der Operateur volle Kontrolle über alle Abläufe, betont das Klinikum. Die Entscheidung über den nächsten Schritt liege immer ausschließlich beim Operateur.

Insgesamt könnten durch das neue System alle üblichen Nachteile einer Operation minimiert werden. Die weitaus größere Mobilität der Instrumente verringere die Schmerzen an den Eintrittsstellen. Dadurch sinke zusätzlich die operationsbedingte Infektionsgefahr. "Durch die schonende OP-Methode erholen sich die Patienten noch rascher und können schneller in den Alltag zurückkehren", so das Klinikum.