Polizisten haben am Sicherheitstag, unter anderem beim Grenzübergang Nonnenweier, Autofahrer aus dem Verkehr gewunken, um sie auf Führerschein und Fahrzeugpapiere hin zu kontrollieren. Foto: Köhler

Sicherheitstag: 1.919 Menschen und 1.125 Fahrzeuge in der Region kontrolliert

Ortenau - Beim Ortenauer Sicherheitstag sind in der Region 1.919 Menschen und 1.125 Fahrzeuge kontrolliert worden. Daraus resultierten 44 Strafanzeigen und 281 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten – insgesamt 400 Beamte waren im Einsatz.

Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg waren von Freitag, 6 Uhr bis Samstag, 2 Uhr, Beamte zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum im Einsatz. "Wir wollten ein Signal setzen und mit zielgerichteten und ganzheitlichen Kontrollaktionen für noch mehr Sicherheit und Ordnung sorgen", erklärt Polizeipräsident Reinhard Renter im Nachgang der Aktion. Durch die abgestimmten Maßnahmen sollten Straftaten im öffentlichen Raum weiter reduziert und das Sicherheitsgefühl der Bürger gestärkt werden.

Fahrraddieb in Lahr auf frischer Tat ertappt

Insgesamt wurden im Ortenaukreis, im Landkreis Rastatt und im Stadtkreis Baden-Baden flächendeckend 48 Einsatzmaßnahmen ergriffen. Darunter fielen unter anderem diverse Kontrollstellen, wie beispielsweise an der Tank- und Rastanlage Bühl auf der A 6, der B 33 bei Biberach, am Offenburger Ei, sowie an den Grenzübergängen Altenheim, Nonnenweier und Wintersdorf. Darüber hinaus wurden umfangreiche Überprüfungen im Bereich des Gaststätten- und Rotlichtmilieus vorgenommen.

Zahlreiche Präventionsveranstaltungen rundeten das Maßnahmenpaket ab, berichtet das Polizeipräsidium weiter. Dafür stand die Polizei Bürgern an Infoständen in Einkaufsmärkten und -zentren im gesamten Präsidiumsbereich Rede und Antwort. Die Beamten informierten über Themenfelder wie "Betrug" oder "Trick- und Taschendiebstähle".

Am Sicherheitstag wurden insgesamt 1919 Personen und rund 1125 Fahrzeuge kontrolliert. Daraus resultierten 44 Strafanzeigen und 281 Ordnungswidrigkeitenverfahren, teilt das Polizeipräsidium mit.

Von einigen Feststellungen berichtet das Polizeipräsidium ausführlicher. So konnten bei einer Kontrollstelle auf der B 33 zwischen Haslach und Hausach, am Freitagvormittag insgesamt fünf Verstöße gegen Gefahrgutvorschriften festgestellt und geahndet werden. Ein Verkehrsteilnehmer hatte beispielsweise insgesamt 24 Tonnen Kunstdünger geladen, obwohl das Fahrzeug dazu überhaupt nicht geeignet war und die Ladung zusätzlich nicht ausreichend gesichert wurde.

Weiterhin kontrollierten die Beamten einen Kurierfahrer, der Pakete mit sichtbarem Gefahrgutzeichen transportierte, ohne dabei auf die notwendige Sicherung zu achten. In Lahr wurde am Mittag ein Fahrraddieb auf frischer Tat festgenommen. Die Polizeibeamten wurden auf den Jugendlichen aufmerksam, als dieser mit einem Miet-E-Bike die Dinglinger Hauptstraße befuhr. Bei der anschließenden Kontrolle stellten die Einsatzkräfte fest, dass das Fahrrad zuvor entwendet worden war.

Papagei wird aus Raucherkneipe befreit

Bei Gaststättenkontrollen in Kehl, Appenweier und Rheinau hat die Polizei insgesamt 108 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. 15 Objekte, darunter auch Shisha-Bars, und 70 Personen wurden in diesem Zusammenhang kontrolliert. Allein 36 Verstöße gegen die Corona-Verordnung fielen darunter, auch eine Urkundenfälschung: eine Person hatte das Datum auf einem Corona-Test bewusst verändert. 1,2 Kilogramm ausländischer Shisha-Tabak wurde wegen Verstoßes gegen die Tabaksteuer sichergestellt. Auch auf Grundlage des Tierschutzgesetzes mussten die Einsatzkräfte tätig werden: in einer "Raucherkneipe" konnte verbotenerweise ein Papagei festgestellt werden.

"Die Polizei hat mit ihrer ganzheitlichen Strategie zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum den richtigen Schwerpunkt gesetzt", bilanziert Polizeipräsident Reinhard Renter. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien positiv gewesen. "Nicht zuletzt der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern durch die am Einsatz beteiligten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten hat dazu beigetragen, dass die Sicherheit im öffentlichen Raum für die Bevölkerung heute greifbar wurde", so Renter. "Mein Dank gilt allen eingesetzten Einsatzkräften."

Beim dritten landesübergreifenden Sicherheitstag im vergangenen Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums insgesamt 53 offene, aber auch verdeckte Maßnahmen ergriffen. Insgesamt 500 Polizisten hatten vor rund einem Jahr insgesamt 2.000 Personen und 800 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei deckten sie 88 Straftaten und 254 Ordnungswidrigkeiten auf. Zurück geht der Aktionstag auf eine Kooperationsvereinbarung der Innenminister der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland vom Juni 2018. Als wesentlicher Bestandteil der länderübergreifenden Zusammenarbeit sollen regelmäßige Fahndungs- und Sicherheitstage in den Bundesländern veranstaltet werden – so wie am Freitag geschehen.