Deutlich vor Freiburg und hinter dem Landkreis Emmendingen landet der Ortenaukreis in Sachen Familienfreundlichkeit laut einer bundesweiten Studie, die vom ZDF in Auftrag gegeben worden ist. Foto: Sony Pictures

Im U3-Bereich überdurchschnittlich hohe Betreuungsquote. Platz 20 im Landesvergleich.

Ortenau - Da mag Freiburg noch so mit seinen Angeboten punkten – Familien zieht es mehr in die Ortenau. Laut ZDF-Deutschlandstudie ist der Ortenaukreis beliebter bei Familien. Ein Nachbarkreis ist noch familienfreundlicher, weil er Freiburg so nahe ist.

Kürzere Wege zur nächsten Grundschule, bessere Internetverbindungen (Breitbandausbau) und viel mehr Kinder- und Hausärzte je Einwohner – trotz Freiburgs Überlegenheit in den aufgezählten Punkten hat der Ortenaukreis in der ZDF-Deutschlandstudie klar besser abgeschnitten.

401 Kreise und kreisfreie Städte sind unter die Lupe genommen worden. Kriterien wie bezahlbare Mieten, Kinderarztdichte, Betreuungsangebote oder Armut bei Kindern sollten darüber Aufschluss geben, wo Familien am besten leben. Aber auch Informationsangebote, Familienrabatte, Ferienangebote oder die Einrichtung von Familienbeauftragten in den Verwaltungen spielten neben den Ergebnissen der Familien-Befragung eine Rolle.

Der Ortenauskreis gilt auch als guter Wohnort für Familien, weil er im U3-Bereich eine überdurchschnittlich hohe Betreuungsquote und einen überdurchschnittlich hohen Betreuungsschlüssel biete, heißt es in der Studie. Auch im Bereich der "Frühen Hilfen" findet das Angebot besondere Anerkennung in der Studie. Dies gilt auch für das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis, eine "Präventionskette" mit Betreuungsangeboten bis zum zehnten Lebensjahr. Unter Strich bedeutet es Platz 55 im bundesweiten Wettbewerb und Platz 20 im Landesvergleich, Freiburg erreicht Platz 65 in Deutschland und Rang 24 in Baden-Württemberg. In die "Top-Ten" der familienfreundlichsten Städte im Land schaffte es laut Studie der Landkreis Emmendingen auf Platz zehn, in der Bundeswertung landete der Landkreis auf Platz 33. Der Ortenaukreis ist in allen Einzelkriterien fast genau so gut wie der Landkreis Emmendingen beurteilt worden, allerdings die größere Nähe zur Metropole Freiburg gab letztlich den Ausschlag. Dafür müssen die Familien dort bei den Ausgaben für Wohnungen tiefer in die Tasche greifen und durchschnittlich 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens zahlen (Ortenau: 26 Prozent). Die weiteren Ergebnisse im Überblick:  

Ortenaukreis: Kinderarzt-/Hausarztdichte je 100.000 Einwohner: 46/55. Durchschnittliche Breitbandverfügbarkeit in den Haushalten: 77 Prozent. Entfernung zur nächsten Grundschule: 757 Meter

Landkreis Emmendingen: Kinderarzt-/Hausarztdichte je 100.000 Einwohner: 53/61. Durchschnittliche Breitbandverfügbarkeit in den Haushalten: 77 Prozent. Entfernung zur nächsten Grundschule: 727 Meter

Freiburg: Kinderarzt-/Hausarztdichte je 100.000 Einwohner: 117/141. Durchschnittliche Breitbandverfügbarkeit in den Haushalten: 91 Prozent. Entfernung zur nächsten Grundschule: 464 Meter  

Schwarzwald-Baar-Kreis: Kinderarzt-/Hausarztdichte je 100.000 Einwohner: 25/50. Durchschnittliche Breitbandverfügbarkeit in den Haushalten: 77 Prozent. Entfernung zur nächsten Grundschule: 779 Meter

Landkreis Rastatt: Kinderarzt-/Hausarztdichte je 100.000 Einwohner: 50/45. Durchschnittliche Breitbandverfügbarkeit in den Haushalten: 89 Prozent. Entfernung zur nächsten Grundschule: 655 Meter.

Info: Die Sieger

Die meisten der elf Millionen Familien mit Kindern leben nicht in den Städten, die in der Studie am besten abgeschnitten haben. Baden-Baden landete bundesweit auf Platz zwei und ist Spitzenreiter in Baden-Württemburg. Sieger unter allen 401 Kreisen ist der Hochtaunuskreis.