Wie ist die Lage in Lahr?
Von Seiten der Stadt wäre das Impfzentrum in der Rheintalhalle am kommenden Freitag startklar gewesen. Nur eben fast ohne Impfstoff. Zuletzt war für Lahr bekannt geworden, dass es wegen des allgemeinen Impfstoff-Mangels täglich nur 26 Immunisierungen statt wie ursprünglich geplant 750 geben soll. Ab dem 22. Januar soll es geringfügig besser aussehen – dann sollen 36 Menschen pro Tag im Lahrer Zentrum geimpft werden.
Wie sind die Reaktionen?
Die Verschiebung des Impfstarts in den Kreisimpfzentren hat nach Informationen unserer Redaktion für teils große Verärgerung in den Landkreisen gesorgt. Ein Landrat aus Baden-Württemberg bezeichnete die Maßnahme des Ministeriums als "unterirdisch", denn die Impfzentren seien startklar, Termine vergeben. Auch aus Oppositionskreisen gab es deutliche Kritik. Das Landratsamt Ortenaukreis hat pragmatisch reagiert und seine Planungen für die beiden Kreis-Impfzentren in Lahr und Offenburg den neuen Gegebenheiten angepasst.
Was plant jetzt der Kreis?
Die beiden Kreisimpfzentren sollen zunächst jeweils 180 Impfdosen pro Woche erhalten. Deshalb werden die Impfdosen in Lahr anfangs nur an fünf Tagen (statt wie ursprünglich geplant an sieben) und nur auf zwei Impfbahnen (statt auf sechs) verabreicht, teilt Diana Kohlmann vom Landratsamt mit. Die Infrastruktur sei bereit, um auch eine größere Anzahl an Menschen impfen zu können, sobald mehr Dosen verfügbar sind.
Wie geht es nun weiter?
Der Aufbau des Impfzentrums in der Rheintalhalle bedeutet für den städtischen Koordinierungsstab um seinen Leiter Thomas Happersberger und den Ortenaukreis einen Kraftakt, für den nun eine Woche mehr Zeit zur Verfügung steht. So war von vornherein geplant, die Computer für die Registrierung der Impfwilligen erst am kommenden Dienstag zu installieren, lediglich drei Tage vor dem ursprünglich geplanten Start des Impfzentrums.
Der Zeitdruck für die IT-Einrichtung ist nun, nach der Verschiebung der Inbetriebnahme, nicht mehr ganz so hoch. Eine weitere logistische Herausforderung ist die Anlieferung und Kühlung der Impfdosen. Denn die Chargen müssen bei rund minus 70 Grad Celsius gelagert werden. Während für den Grippe-Impfstoff, der jedes Jahr gegen die saisonale Influenza hergestellt wird, bisher ein normaler Kühlschrank reichte, braucht es jetzt Hochleistungs-Kühlgeräte.
Für ihre Anlieferung und Inbetriebnahme in Lahr ist nun ebenfalls mehr Zeit. Der hochempfindliche Impfstoff soll Stand jetzt am 20. und 21. Januar in die Kreisimpfzentren transportiert werden – dann auch nach Lahr, wo er in einem früheren Geräteraum der Rheintalsporthalle gelagert werden soll (wir haben berichtet). Die aus Messestellwänden gebauten Behandlungskabinen, in denen die Impfungen verabreicht werden, stehen bereits.
Ab wann gibt's Impftermine?
Für das Lahrer Impfzentrum sollten eigentlich ab diesem Freitag über die Hotline 116 117 oder auf der Internetseite 116117.de Termine gebucht werden können. Das ist jetzt Makulatur: Die Terminvergabe soll nun erst am 18. Januar starten.
Nach Angaben des Sozialministeriums behalten alle bereits vergebenen Termine ihre Gültigkeit. Sie betreffen aber ausschließlich die Zentralen Impfzentren. Die Kreisimpfzentren sind übrigens nicht an den Wohnort gebunden. Man kann sich auch in einem Zentrum immunisieren lassen, das nicht im Kreis des eigenen Wohnorts liegt.
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