5000 Narren der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte zogen am Sonntag beim Umzug durch Offenburg – viele davon wie hier im Häs. Foto: Baublies

Großveranstaltung lief aus Sicht von Polizei, Feuerwehr, Stadt und Veranstalter größtenteils reibungslos ab.

Offenburg - Selten läuft eine Großveranstaltung so reibungslos wie das Narrentreffen in Offenburg: Polizei, Feuerwehr, Stadt und Veranstalter zeigen sich deshalb zufrieden und ziehen eine positive Bilanz.

Dass mehr als 40 000 Besucher und Teilnehmer friedlich Fasent feiern können, bewiesen diese am Wochenende in Offenburg. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein feierten die Narren zwei Tage lang den 175. Geburtstag der Althistorischen Narrenzunft Offenburg. Höhepunkt war der große Umzug am Sonntagnachmittag mit rund 5000 Teilnehmern.

Das sagt die Polizei: Die Polizei habe starke Präsenz gezeigt und so zum überwiegend friedlichen Verlauf beigetragen, bilanzieren die Ordnungshüter. Bei einem Vorfall wurden drei Personen durch Böller, welche Jugendliche in die Menge warfen, leicht verletzt. Am Sonntagabend kam es im Zuge einer Streitschlichtung durch Polizeibeamte zu Widerstandshandlungen eines 16-Jährigen. Darüber hinaus gab es einige Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz und sonstige kleinere Vergehen. Die Zusammenarbeit im Bereich des Jugendschutzes verlief reibungslos. Beamte des Polizeireviers Offenburg waren gemeinsam mit Vertretern des Jugendamtes sowie des Malteser Hilfsdienstes im Veranstaltungsraum auf Streife. Hierbei wurden rund 50 Jugendgruppen kontrolliert und dabei rund zehn Liter hochprozentiger Alkohol sichergestellt. Eine Jugendliche musste aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums in Gewahrsam genommen werden. In Anbetracht des tollen Wetters und der damit einhergehenden Zuschauerströme zieht die Polizei insgesamt eine positive Bilanz.

So sieht’s die Feuerwehr: Auch die Feuerwehr Offenburg zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf des gesamten Wochenendes. Die Präsenz der verschiedenen Wachbereitschaften haben für eine gewisse Grundruhe in den Ablauf gesorgt, so Wolfgang Schreiber, Pressesprecher der Offenburger Feuerwehr. Etwa ein halbes Dutzend Einsatzkräfte hätten zudem die zwei Massenlager gesichert, die sich in den Turnhallen der Theodor-Heuss-Realschule und des Oken-Gymnasiums befunden haben. Insgesamt waren am gesamten Wochenende circa 50 Einsatzkräfte unterwegs, sowie 40 Freiwillige in Bereitschaft. Da die Auflagen in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen seien, habe man sich im Vorfeld, auch auf Basis der Erfahrungen aus Großveranstaltungen, rechtzeitig mit allen Beteiligten ausgetauscht, um den Besuchern ein gutes Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Das Sicherheitskonzept sowie der große Planungseinsatz im Vorfeld habe sich ausgezahlt und zu einem tollen Fest für alle Beteiligten geführt, so Schreiber.

Das sagen die Narren: "Mich hat der reibungslose Ablauf des Wochenendes total begeistert. Alles hat richtig gut gepasst", so Zunftmeister Thomas Decker. Auch das Zusammenspiel zwischen jährlich wiederkehrendem Offenburger Narrentag und Sonderveranstaltung "Narrentreffen" habe wunderbar funktioniert. Einschließlich der Mitwirkenden und der Besucher nannte Decker auch eine Zahl von 40 000 Teilnehmenden.

Das gemeinsame Sicherheitskonzept sei voll aufgegangen, so Decker. Dabei investierte die Zunft selbst circa 20 000 Euro in eine etwa 30 Mann starke Sicherheitsmannschaft. Die Besucher, mit denen Decker in den Tagen zahlreich gesprochen habe, lobten vor allem das gute Ausleuchten der Stadt und die Vorsichtsmaßnahme, keine dunklen Plätze in der Innenstadt entstehen zu lassen.

Das meint die Stadt: Gleich dreimal musste in Offenburg am Wochenende die Stadtreinigung zum Großputz anrücken: zunächst am Samstagabend, dann nochmals Sonntagfrüh und schließlich Sonntagabend, nachdem das Spektakel zu Ende war. "Das war ein enormer Aufwand", erläutert ein Sprecher der Stadt im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Laufe des Montags seien noch Bühnen und Zelte abgebaut, Gitter entfernt sowie Fahnenmasten und Fahrradständer wieder montiert worden. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, den Maltesern, den Sicherheitskräften und der Althistorischen Narrenzunft habe sehr gut funktioniert.

Insgesamt folgten 46 Zünfte der Einladung der Althistorischen Narrenzunft und waren bei der Fernsehübertragung im SWR zu sehen. Rund 5000 Hästräger und 1700 Musiker zogen am vergangenen Wochenende durch die Offenburger Straßen.