Andreas Hornung von der Bahnhofsmission Offenburg (Mitte) und zwei der ehrenamtlichen Mitarbeiter, Antje Maier und Gerhard Roßkopf, hoffen auf viele Spenden. Foto: Merck Foto: Lahrer Zeitung

Hilfe: Bahnhofsmission startet einwöchige Aktion / Hilfsgüter und Lebensmittel werden gesammelt

Sie helfen ehrenamtlich allen weiter, die Schutz und Hilfe benötigen. Jetzt bittet die Bahnhofsmission in Offenburg selbst um Unterstützung. Bei der Aktion "Eine Tasse Menschlichkeit" freut sie sich über Spenden wie Pflegeartikel, Kaffee oder Tee.

Offenburg. Ihre blauen Jacken oder Westen sind von Weitem gut auszumachen. Die Mitarbeiter der Bahnhofsmission sorgen an vielen Bahnhöfen in der Republik für unentgeltliche Hilfe – und das nicht nur für Reisende. Auch in Offenburg gibt es ein Team. Geleitet wird es von Andreas Hornung. Zehn ehrenamtliche Mitstreiter unterstützen ihn in seiner Tätigkeit. Einmal im Jahr bitten die Bahnhofsmissionen selbst um Unterstützung. Ihre Aktion heißt: "Eine Tasse Menschlichkeit".

Gern angenommen werden im Prinzip alle Dinge, die von der Bahnhofsmission für ihre Arbeit benötigt wird. Dazu zählen in erster Linie Kaffee und Tee sowie andere Getränke. Aber gebraucht werden auch Hygiene- und Kosmetikartikel wie Taschen- und Reinigungstücher oder Heftpflaster. Über süße, haltbare Kleinigkeiten wie Schoko- und Müsliriegel oder Weingummi freuen sich Hornung und seine Mitstreiter ebenfalls. Im Hinblick auf die kälter werdenden Tage nehmen sie auch gern Isomatten, Schlafsäcke und Decken an. Kleidung dagegen zählt nicht dazu. "Da gibt es andere, bessere Stellen", sagt Hornung, der die Offenburger Dependance seit gut vier Jahren leitet.

Das Prinzip der "Tasse Menschlichkeit" ist es, was die Arbeit der Bahnhofsmissionen kennzeichnet. Wer zu den Menschen in den blauen Jacken und Westen kommt, der darf sich genau darauf verlassen. Das gilt auch in Offenburg. Meist ist es allerdings ein bisschen mehr, das in den kleinen Räumlichkeiten an Gleis eins nicht weit von der Unterführung zu den Bahnsteigen geboten wird. "Wir stehen allen offen", sagt Hornung. Wer kommt, erhält eine wärmende Tasse Kaffee oder Tee und die Möglichkeit eines Gespräches. Dabei geht es ungezwungen zu, auch wenn der katholische Verband Invia für Frauen- und Mädchensozialarbeit mit Sitz in Freiburg Träger der Einrichtung ist.

"Wer unsere Hilfe braucht, dem versuchen wir auch zu helfen", sagt der 51-Jährige, den es vor mehr als 15 Jahren aus dem Ruhrpott ins Badische gezogen hat. Mal reichen den Besuchern ein warmer Platz, eine Tasse Tee und ein Lächeln. Dann ist es vielleicht ein längeres Gespräch oder eine "ganz konkrete Hilfe". Das kann, zählt Hornung auf, je nach Fall "eine Vermittlung ins Frauenhaus, die Adresse einer Unterkunft, ein gemeinsamer Gang zur Bundespolizei oder zu den Fachstellen" sein. Auch die Hilfe beim Umsteigen oder bei der Orientierung am Bahnhof mit seinem hohen Aufkommen an Reisenden ist Teil des Angebots. "Wir machen das, was möglich ist", bringt es Hornung auf den Punkt. Und das von montags bis donnerstags zwischen 8 und 15 Uhr. Daher freut er sich über jede Hilfe – sowohl über Spenden als auch über eine ehrenamtliche Mitarbeit. "Es gibt immer etwas zu tun: von Malerarbeiten bis hin zur Hilfe am Menschen."

Angenommen werden Spenden für die Aktion "Eine Tasse Menschlichkeit" im Büro der Bahnhofsmission Offenburg. Das befindet sich im Hauptgebäude, der Zugang ist von der Bahnseite aus zu erreichen. Die Zeiten: jeweils von 9 bis 16 Uhr. Die Aktion startet am Montag, 10., und endet am Freitag, 14. Dezember. Wer größere Mengen bringen möchte oder weitere Unterstützungsideen hat, wendet sich einfach per E-Mail an Teamleiter Andreas Hornung unter andreas.hornung@invia-freiburg.de