Das Landratsamt in Offenburg hat gute Zahlen vorgelegt. Foto: Merck

Landratsamt meldet Ergebnisverbesserung von 16,5 Millionen Euro. 2023 schuldenfrei.

Ortenau - Entspannte Mienen im Verwaltungsausschuss des Ortenaukreises. Dort hat Dezernentin Jutta Gnädig am Dienstag im Beisein von Landrat Frank Scherer den Jahresabschluss 2017 vorgestellt. Die Gesamtverbesserung beträgt 16,5 Millionen Euro.

"Das vergangene Jahr ist besser gelaufen als geplant", lautete die Zusammenfassung von Jutta Gnädig angesichts der positiven Zahlen. Als unterstützende Faktoren bewertete sie die konjunkturelle Entwicklung und die geringere Aufwendung im sozialen Bereich.

Damit schließt die Ergebnisrechnung mit einem Gesamtergebnis von 24,3 Millionen Euro ab, "das heißt die Erträge waren höher als die Aufwendungen". Die Verbesserung gegenüber dem Haushaltsansatz beträgt sogar 29,5 Millionen Euro. "Saldiert um die Haushaltsübertragungen in Höhe von 13 Millionen Euro verbleibt eine Gesamtverbesserung von 16,5 Millionen Euro", heißt es in der Vorlage. Mit anderen Worten: "Sie haben bewiesen, dass sie gut haushalten können", lobte Toni Vetrano für die CDU-Fraktion. Ins gleiche Horn stießen auch die anderen Mitglieder des Ausschusses. Jürgen Nowak von den Freien Wählern sah in den guten Zahlen vor allem eine Basis und ein Polster für die nächsten Jahre, in denen große Aufgaben auf den Landkreis zukommen dürften.

Die positive Entwicklung wirkt sich auch auf die Schuldenlast aus. 2008 stand der Ortenaukreis – ohne seine Eigenbetriebe zu denen unter anderem das Ortenau-Klinikum und das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof zählen – mit 49,9 Millionen in der Kreide. Aktuell sind es laut Jutta Gnädig noch 18,4 Millionen Euro. Ihr Ziel: "2023 sind wir hoffentlich schuldenfrei."

Dabei wolle man, so Landrat Scherer, den Weg des Dreiklangs nicht verlassen. Hinter diesem Begriff verbirgt sich das Zusammenspiel von gezielten Investitionen bei gleichzeitiger Entlastung der Kommunen und der Entschuldung. Dabei sei zu beachten, dass das Landratsamt auf bestimmte Faktoren keinen Einfluss habe. Das seien vor allem die von Jutta Gnädig erwähnten Bereiche Konjunktur, die nicht mehr so stark wachse, und Sozialausgaben. Hier erwartet Scherer in den kommenden Jahren weitere deutliche Belastungen für das Landratsamt.

Der Sozialbereich umfasst etwa 75 Prozent des Haushalts und habe im vergangenen Jahr bereits zugelegt, erläuterte Jutta Gnädig. So stieg die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen um 4,2 Prozent von 64 Millionen auf 68,2, und 64 Millionen Euro. Bei der Kinder- und Familienhilfe betrug der Zuwachs 4,9 Prozent: von 44,5 Millionen auf 49,4 Millionen Euro. Den Nettoressourcenbedarf bei der Jugendhilfe schätzt der Kreis für 2018 auf 53,1 Millionen Euro. Damit hätte er sich in sieben Jahren um mehr als 50 Prozent erhöht.

Nach der Zustimmung des Ausschusses ist nun der Kreistag am Zug. Er berät die Zahlen am Dienstag, 23. Oktober.

Info: Zahlen

Um 9,5 Millionen Euro hat sich die Bilanzsumme des Ortenaukreises vom Jahresende 2016 (376,8 Millionen) zum Jahresende 2017 (386,3 Millionen Euro) verändert. Die Verschuldung wurde auf 18,4 Millionen Euro reduziert, und die Liquidität liegt bei knapp 70 Millionen Euro.

Weitere Informationen: www.ortenaukreis.de