Das Ortenau-Klinikum will seine Kompetenzen weiter bündeln. So werden nun alle Fachbereiche der Unfallchirurgie und der Orthopädie der Ortenau-Kliniken Offenburg-Kehl und Achern-Oberkirch zu einer Abteilung zusammengeführt. Foto: Ortenau-Klinikum

Gesundheit: Chefarzt Eike Mrosek übernimmt Gesamtleitung der Abteilung Unfallmedizin und Orthopädie

Offenburg/Achern - Die Bereiche Unfallmedizin und Orthopädie an den Kliniken Achern-Oberkirch und Offenburg-Kehl arbeiten seit Monatsbeginn als eine Abteilung zusammen. Das Klinikum will so Einsparpotenziale nutzen und die Qualität der Versorgung steigern.

"Wir wollen das Ortenau-Klinikum standortübergreifend stark aufstellen und als ein Orchester agieren", erläutert Klinikum-Chef Christian Keller in einer Pressemitteilung seines Hauses. Mit der Neustrukturierung in diesem Bereich nutze das Klinikum die Chance, sich optimal auf die Umsetzung der Klinikreform Agenda 2030 mit einer Versorgung an vier stationären Standorten vorzubereiten, freut er sich.

Gemeinsamer Einkauf soll Geld sparen

In der neuen Abteilung – genannt "Department" – werden perspektivisch alle Fachbereiche der Unfallchirurgie und der Orthopädie der Ortenau-Kliniken Offenburg-Kehl und Achern-Oberkirch zusammengeführt. Dazu zählen an der Betriebsstelle in Offenburg die bestehenden Sektionen der Unfallklinik Offenburg wie die Allgemeine und Spezielle Unfallchirurgie, die Handchirurgie, die Neurochirurgie sowie die Plastische-, Ästhetische- und Mund-/Kiefer-/Gesichtschirurgie.

Auch am Ortenau-Klinikum Achern-Oberkirch bleiben die Bereiche Unfallchirurgie und Orthopädie erhalten. Sie werden innerhalb der standortübergreifenden Abteilung künftig als Sektion von Chefarzt Ralf Schäfer geleitet. Dort werde ab Oktober zusätzlich ein Bereich Fußchirurgie aufgebaut.

Bis spätestens zum Jahresanfang 2023 soll innerhalb des neuen "Departments" auch eine standortübergreifende Sektion elektive Endoprothetik – also künstlichen Gelenkersatz – gebildet werden. Chefarzt Eike Mrosek, der die Gesamtleitung der neuen Abteilung inne hat, sieht in der Umstrukturierung deutliche Vorteile für die Arbeit der Fachbereiche: "Ich freue mich, dass wir die große Erfahrung und Expertise beider Standorte jetzt bündeln und für unsere Patienten in Offenburg und Achern nutzen können", erklärt er in der Mitteilung. Durch die Vereinheitlichung von Operationsverfahren innerhalb des "Departments" könne man beispielsweise die Qualität der Eingriffe weiter erhöhen.

Erfahrung und Expertise sollen gebündelt werden

Darüber hinaus könnten durch den Zusammenschluss weitere Synergien etwa beim Einkauf von Medizinprodukten erzielt werden. Auch der Einsatz spezialisierter Operateure innerhalb des "Departments" werde ermöglicht und komme so den Patienten zugute, so Mrosek.

Mit der Einrichtung der neuen Einheit setzt das Klinikum seinen Weg zur Bildung medizinischer Verbundzentren fort. Die Geschäftsführung war von den Kreisgremien beauftragt worden, weitere Bündelungen vorzuschlagen, sobald sich Möglichkeiten ergeben.

Ziele seien dabei, insbesondere die medizinische Qualität entsprechend steigender Anforderungen zu gewährleisten und die Attraktivität der Kliniken für junge Fachkräfte im ärztlichen und pflegerischen Bereich zu erhöhen, betont das Klinikum. Der Klinikverbund hat erst vor wenigen Monaten eine standortübergreifende Abteilung Kardiologie an den Kliniken Lahr-Ettenheim und Offenburg-Kehl eingerichtet.

Info

Das vom Klinikum getragene Pflege und Betreuungsheim Ortenau (PBO) hat knapp ein Jahr nach Beginn der Arbeiten dieser Tage den Rohbau für die Erweiterung seiner Außenstelle "Haus am Harmersbach" in Zell abschließen können – sowohl termin- als auch kostengerecht, betont das Klinikum.

Heimleiter Marco Porta zeigt sich über den zügigen Fortschritt sehr erfreut: "Das Bauprojekt liegt insgesamt sehr gut im Zeitplan. Leider können wir coronabedingt nicht wie üblich ein Richtfest feiern." Die Baumaßnahme ist das erste große Projekt des 2017 vom Kreis beschlossenen Plans, mit dem das PBO weiterentwickelt wird. Mitte 2022 soll die Einrichtung über 60 Wohnplätze verfügen.