Johannes Betzler, hier beim Wurf, erzielte vier Treffer für die HSG Ortenau Süd. Foto: Wendling Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Ortenau Süd unterliegt beim Landesliga-Spitzenreiter / TuS Ottenheim besiegt Schlusslicht

Die HSG hat die Rückreise aus Baden-Baden mit leeren Händen, aber durchaus mit erhobenem Haupt angetreten. Denn die Leistung gegen den Spitzenreiter konnte sich vor allem in der ersten Halbzeit sehen lassen.

(smü). TVS Baden-Baden 2 – HSG Ortenau Süd 35:28 (15:14). Der Tabellenführer warf bis zur 13. Minute eine 5:2-Führung heraus. Doch die Mannschaft um Trainer Auri Steponavicius ließ sich durch den Rückstand nicht beirren und glich zum 5:5 aus.

Dass es bei der TVS-Reserve nicht einfach werden würde, war allen Beteiligten auf Seite der HSG im Vorfeld bewusst. Man wollte sich aber bestmöglich präsentieren, was auch in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit gut gelang. Beide Teams spielten auf Augenhöhe. Mit dem Halbzeitpfiff wurde der HSG noch ein Siebenmeter zugesprochen, den der sonst sichere Torschütze Moritz Wilhelm aber nicht verwerten konnte. Daher gingen die Teams mit einer 15:14 für den TVS in die Pause.

Die Gäste, die ohne den verletzten Aaron Bolz (Muskelfaserriss) und mit einem angeschlagenen Wito Göpper (Schulterprobleme) angetreten waren, nahmen sich für die zweiten 30 Minuten einiges vor. Man wollte dem Spitzenreiter weiter Paroli bieten. Doch fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, verbunden mit Zeitstrafen gegen die HSG, brachten den Gast aus dem Konzept.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Baden-Baden zwei Mann mehr auf dem Feld, nutzte dies und zog nach fünf Toren in Folge auf 20:14 davon. "Das war der Knackpunkt", so Trainer Auri Steponavicius, der die Entscheidungen des leitenden Teams nicht nachvollziehen konnte.

Seine Jungs rannten nun diesem Rückstand hinterher. Doch der TVS Baden-Baden II ließ es nicht zu, dass die Gäste den Rückstand auf weniger als vier Tore verkürzen konnten. Außerdem ließen die HSGler mit zunehmender Spieldauer nach, produzierten unnötige Ballverluste und vergaben Torchancen. Über die Zwischenstände von 24:19 und 30:24 stellte der Gastgeber letztlich das 35:28 her.

"Die Niederlage fiel zu hoch aus", so Steponavicius, der seinem Team vor allem in der ersten Halbzeit ein stabile Leistung bescheinigte. Dennoch reichte es nicht über die gesamte Spielzeit – und durch die Ausfälle fehlten auch die Alternativen im Rückraum. Eine durchwachsene Hinrunde wurde so mit einem ausgeglichenen Punktekonto beendet. "Wir müssen weiter an uns arbeiten und flüssiger spielen", so die Zielsetzung des HSG-Trainers für die Rückrunde. Es werden noch zu viele Fehler produziert, die es abzustellen gilt. TVS: Horn, Maug, Hable 4, F. Walter, Kuypers, Raster 1, Seiler 3, Bornhäußer 6, Hini, Grimm 3, Fritz 16/6, Schulz, Bastian 2, D. Walter HSG: Richini, Betzler 4, Fimm 3, Leufke 1, Göpper 1, Ruf 1, D. Herzog, Peter, Schilli 6, Enderlin, Wilhelm 12/5, N. Herzog, Heim, Glatz

(lb). TuS Ottenheim – BSV Phönix Sinzheim II 36:24 (20:13). Mit einem Pflichtsieg ohne Glanz verabschiedet sich Ottenheim in die Winterpause. Die Hausherren fanden nur schleppend ins Spiel und brauchten 15 Minuten, um erstmals in Führung zu gehen. Da hatte der ein oder andere Zuschauer schon erkannt, dass die Gäste mindestens eine Klasse zu hoch angesiedelt sind und nicht grundlos ohne Punkte am Tabellenende stehen. Dennoch kam die BSV-Reserve immer wieder durch Einzelaktionen zu Treffern, weil die Ottenheimer Defensive nicht ganz so abgeklärt wie gewohnt agierte. Der Angriff funktionierte dann aber zunehmend besser, vor allem dann, wenn schnell umgeschaltet wurde. Bis zur Pause gelang eine standesgemäße Führung.

Im zweiten Durchgang hätte es ein Desaster für die Gäste geben können, doch Ottenheim leistete sich einige technische Fehler und neun Fehlwürfe, die konsequent an den Pfosten oder neben das Gästegehäuse gehämmert wurden. Es blieb dennoch bei einer klaren Sache, mit der TuS-Trainer Ulf Seefeldt zufrieden war. "Wir haben unseren Job gemacht, es nicht leicht, gegen so einen Gegner zu spielen", sagte der Coach und konzentrierte sich auf das Wesentliche: "Wir haben jetzt 10:0 Punkte in Serie geholt und sind Tabellenzweiter." Ottenheim: Wußler, Bertsch; Kaufmann 2, Mattes 4, Weide 5, Wilhelm 3, Funk 6, Thielecke, Heimburger, Heim 1, Schneckenburger 9/2, Berchtenbreiter 6.