Landtagsmitglied Sabine Wölfle informiert sich über Wolfacher Bildungsstandort / Auch Straßen sind Thema

Von Ruben Wolff

Wolfach. Wie soll die "Verzahnung" zwischen der Realschule und der Gemeinschaftsschule gelingen, die wohl 2015 eingeführt wird? Über diese und andere Fragen hat die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle mit Vertretern der kommunalen Spitze und Wolfacher Räten diskutiert.

Dass sie kommen soll – darin sind sich alle einig. Auch der Zeitpunkt steht schon fest. Im Schuljahr 2015/2016 bekommen Wolfach und Hausach ihre Gemeinschaftsschule (wir berichteten). Die Anträge seien gestellt und die Zusagen kommen hoffentlich bald, sagte Bürgermeister Gottfried Moser bei einer Diskussion im Rathaus. Er ist sich sicher: "Wir sind auf einem gutem Weg."

Solche Worte hörte die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle gerne. Und doch brachte sie ein Punkt ein wenig ins Schleudern – denn neben der Gemeinschaftschule mit Hausach wird es in Wolfach auch weiter die Realschule geben. Wenn das so ist, müssten beide Schulen aber gut miteinander "verzahnt sein", hob Wölfle hervor.

"Und wie soll das gehen?", fragte Helmut Schneider, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. Immerhin seien das zwei verschiedene Schularten. "Wie kommen sie in ihrer Unabhängigkeit zusammen?", fragte er. Das hänge davon ab, wie sehr die Schulleitungen bereit dazu sind, erklärte Wölfle. Konkret dachte sie dabei an gemeinsame schulartübergreifende Projekte. Sie wünsche sich das, sagte Wölfle.

Der Gemeinderat trage die Kooperation mit Hausach voll mit, hob Schneider hervor. Auch Manfred Maurer, Fraktionsvorsitzender der SPD, betonte seine Zufriedenheit.

Doch da die Realschule in Wolfach erhalten bleibt, müsse sie auch gestärkt werden, argumentierte Schneider. Er wunderte sich aber darüber, dass die Realschule gestärkt werden solle – und doch weniger finanzielle Mittel erhalte als die Gemeinschaftschule.

Das sei schon richtig, gab Wölfle zu und lieferte sogleich die Gründe dafür: Immerhin laufe der Schulbetrieb dort ganztags ab und sie sei eben auch eine "inklusive Schule" – und das koste eben Geld.

Trotzdem sei die Mehrheit inzwischen von der Gemeinschaftsschule überzeugt, glaubt Wölfle: "Die Anmeldezahlen brechen mittlerweile durch die Decke."

Nicht nur die Bildungspolitik lag Moser am Herzen. Er sprach in der Diskussionsrunde noch weitere Themen an: wie die Stadtsanierung und die aktuelle Situation der Straßen.

Es sei wichtig, nicht ständig neue Straßen zu bauen, sagte der Wolfacher Bürgermeister. Wichtiger sei es, die bereits bestehenden Straßen in Ordnung zu halten. Der Unterhaltungsaufwand sei aber riesig. Unter dem zunehmenden Verkehr würden die Straßen leiden. Ihm gefiele es deswegen, wenn eine Art Unterhaltungspool eingerichtet würde.

Wölfle stimmte ihm in vielerlei Hinsicht zu. "Dem Verkehrsminister geht es auch um den Erhalt", sagte sie. Doch es gebe einen riesigen Investitionsstau. Es sei einfach nicht genug Geld für alles da. "Wir müssen deswegen priorisieren", sagte sie, "sehen, was zu erst gemacht werden muss."

Häufig diskutiert wird in jüngster Zeit auch wieder der Tunnelbau in Haslach, um damit dem Verkehrsproblem beizukommen. Doch der Tunnel ist teuer (wir berichteten). Moser wäre deswegen für einen Ausbau der Bundesstraße, für Fußgänger sollte es Unterführungen geben. Auch Wölfle gefiel der Vorschlag.

Eins sind sich die beiden auch beim Thema Stadtsanierung und der Stärkung des örtlichen Handwerks. Beides müsse vorangetrieben und unterstützt werden.