Gabriele Heizmann wurde die Begabung für das Kunsthandwerk in die Wiege gelegt.Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Handel: Kein selbst hergestellter Mineralienaccesoires im "Schmuckkästle" mehr / Angebot für "Kaffeetanten" bleibt

Das "Schmuckkästle" am Narrenbrunnen bleibt weiterhin das Wolfacher "Kaffeetanten Fachgeschäft", das ist die gute Nachricht. Die Herstellung von Mineralienschmuck von Inhaberin Gabriele Heizmann wird es allerdings nicht mehr geben.

Wolfach. Auch das Angebot von Geschenkartikeln und Mineralien wird beendet. Aktuell läuft der Räumungsverkauf per Terminabsprache am Telefon. "Geplant war der Ausverkauf bis Ende März, aber dann musste ich wie alle den Laden aufgrund von Corona schließen", teilte Heizmann im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit.

Schirme und Täschchen gibt es noch im Geschäft für Kaffeetanten

Die von den Wolfacher "Kaffeetanten" an der Fasnet benötigten Utensilien, wie unter anderem Hüte und Hutnadeln sowie Schirme und Täschchen, wird es weiterhin geben. Heizmann, die selbst eine leidenschaftliche Kaffeetante ist und an der Fasnet in der Endlosschlange mit trippelt, wird dieses Geschäft saisonal betreiben und die Öffnungszeiten rechtzeitig publik machen.

Manche Stücke wurden eigens für festliche Anlässe entworfen

"Die Anfertigung von Mineralienschmuck rechnet sich jedoch einfach nicht mehr," bedauert die 58-Jährige. Etliche Kunden finden das ebenfalls sehr schade. So manches Schmuckstück wurde eigens für einen festlichen Anlass von Heizmann kreiert und jeder Entwurf stand für eine Sonderanfertigung.

"Die Frauen brachten die Bekleidung, die getragen werden sollte oder Fotos davon mit, um den Schmuck für die Garderobe sowie den Frauentyp sozusagen maßzuschneidern", beschreibt die Kunsthandwerkerin den aufwendigen Herstellungsprozess.

Heizmann ist ein kreativer Kopf in vielen Richtungen und das von jeher. Von ihrem zeichnerischen Talent profitierte die Narrenzunft in vielen Ausgaben des "Narrenblättle".

Die Begabung für das Kunsthandwerk bekam sie in die Wiege gelegt. "Meine Omi und Mutter nähten viel und wir Kinder durften früh auch die eine oder andere Naht machen", erinnert sich Heizmann. Die mechanische Nähmaschine von der Großmutter hat sie heute noch – und natürlich eine hochmodernes Modell für aktuelle Entwürfe.

Die Idee für den eigenen Laden entstand beim Festival der Kristalle

Ein eigener Laden, in dem sie ihre Kreativität ausleben konnte, war daher ein Traum, den sie sich im Jahr 2004 erfüllte. Die Idee entstand im Zusammenhang mit dem Festival der Kristalle, das seinerzeit noch als Quartett veranstaltet wurde. "Meiner Freundin und mir gefiel der Schmuck nicht und dank einer befreundeten Kunsthandwerkerin lernte ich, wie Mineralienschmuck angefertigt wird", schildert Heizmann die Anfänge. In den folgenden Jahren lief die Geschäftsidee mit individuellen Entwürfen für Schmuck sehr gut. Doch ein verändertes Kaufverhalten der Kunden ließen die Verkaufszahlen drastisch einbrechen.

Auf das Festival der Kristalle hat die Entscheidung, das "Schmuckkästle" nur noch saisonal zu öffnen, keinen Einfluss. Zwar fällt die 19. Veranstaltung in diesem Jahr aus, doch kommendes Jahr soll das beliebte Festival wie gewohnt am ersten Augustwochenende, am 31. Juli und 1. August, über die Bühne gehen.

Bis auf Weiteres läuft der Räumungsverkauf im "Schmuckkästle" am Narrenbrunnen nur nach Terminabsprache unter Telefon 0151/70 55 31 67. Die Öffnungszeiten zum Erwerb der Accessoires der Kaffeetanten zur Fasnet werden rechtzeitig publik gemacht.