Im Eurodistrikt soll es eine gemeinsame medizinische Versorgung mit dem Schwerpunkt Krebsbehandlung geben. Foto: dpa/Symbolbild

Ratssitzung beschließt Aufnahme von Er­stein, Rhinau und Benfeld. Konvent gibt neue Arbeitsschwerpunkte vor.

Offenburg - Die Erweiterung des Eurodistrikts, der Zugang zu medizinischen Leistungen beidseitig des Rheins und die Bilanz des Eurodistrikt-Konvents vom 14. März in Appenweier waren die Themen, mit denen sich der Rat des Eurodistrikts auf seiner jüngsten Sitzung befasst hat.

Diese Punkte hatten bereits für die Sitzung davor auf der Tagesordnung gestanden, der Rat war damals aber wegen eines fehlenden Mitglieds nicht beschlussfähig gewesen. Landrat und Präsident des Eurodistrikts Frank Scherer (parteilos) hatte deshalb, wie er es ausdrückte, zum "rechtlich aufgegebenen Nachsitzen" geladen.

Ergebnis der Sitzung: Erstein, Rhinau und Benfeld sind jetzt Mitglieder des Distrikts. Der Lahrer Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller befand, dass die Süderweiterung "viele neue konstruktive Partnerschaften über den Rhein" möglich mache.

Der Eurodistrikt wird, das beschloss der Rat, eine Zone der gemeinsamen medizinischen Versorgung mit dem Schwerpunkt Krebsbehandlung. Scherer wies darauf hin, dass viele Akteure unter einen Hut zu bringen seien. Nicht nur die Uniklinik Straßburg und das Centre Paul Strauss in Straßburg sowie die MediClin-Staufenburg Klinik in Durbach, sondern auch die Krankenkassen mit ihren diversen nationalen Strukturen. Ab Herbst soll es dann den ersten Patienten möglich sein, sich auf beiden Seiten des Rheins behandeln zu lassen. Im Haushaltsplan des Distrikts für dieses Jahr sind 25.000 Euro für dieses Projekt vorgesehen gewesen. Um es zügiger umsetzen zu können, wurde die Summe auf 80.000 Euro erhöht.

Das Eurodistrikt-Konvent war für Scherer "als erste Auflage von allen positiv empfunden". Eine Fortsetzung scheint also sicher zu sein. Das Ergebnis des Konvents sei, dass der Rat nun wisse, wo für die Bewohner des Distrikts die Aufgabenschwerpunkte des Rats liegen. Nämlich in Bildung und Bilingualität, Mobilität, Kultur und Sport. Erste Konsequenz: Das bisher kaum in Anspruch genommene Budget für Klassenfahrten über den Rhein von 25.000 Euro soll massiv erhöht werden. "Auch wenn wir da mit anderen, die dazu klassischerweise subventionieren, in Konkurrenz gehen und die Paragrafen der Schulbehörden links und rechts des Rhein den Weg über den Rhein noch ein bisschen kompliziert machen", betonte Cordula Riedel, Generalsekretärin des Eurodistrikts. Der Rat will sich durchsetzen.