LGS-Bewerbung: Stadt Offenburg informiert über aktuellen Stand / Machbarkeitsstudie soll Konzept und Finanzen prüfen
Die Stadt Offenburg geht die nächsten Schritte in ihrer Bewerbung um die Landesgartenschau im Zeitraum 2032 bis 2036. OB Marco Steffens, Oliver Martini und Hans-Peter Kopp informierten am Montag über den aktuellen Stand.
Von Dagmar Jäger
Offenburg . Drei Zuschläge für die Vergabe einer Landesgartenschau (LGS) stehen im kommenden Jahr an. Die Stadt Offenburg arbeitet seit anderthalb Jahren an ihrer Bewerbung. Die Bürger wurden in verschiedener Weise in die Planungsprozesse eingebunden. Nun soll dem Planungsausschuss zum Monatsende eine Machbarkeitsstudie vorgelegt werden. Bürgerbeteiligung stößt auf reges Interesse: "Ich nehme ein starkes Interesse der Bürger an der LGS-Bewerbung wahr", sagte OB Steffens. 300 Postkarten mit Vorschlägen seien beispielsweise bei der Aktion der Stadt zurückgeschickt worden.
Bei der Bürgerwerkstatt auf dem Messegelände zählte man 100 Teilnehmer und die Veranstaltung eines Workshops zur Jugendbeteiligung im "Salmen" brachte viele neue Ideen ein. Auch der Austausch mit der Wirtschaft und der Hochschule Offenburg als direkter Nachbar des LGS-Geländes sei sehr fruchtbar. Machbarkeitsstudie besteht aus drei Themenblöcken: Der erste Teil befasst sich mit den Rahmenbedingungen und Voraussetzungen in der Stadt. "Natürlich muss eine LGS auch bezahlt werden", so Steffens. Eine LGS sei ein städtebauliches Projekt mit einer langen Wirkungsdauer. Deshalb solle die Finanzierung ebenfalls langfristig über 25 bis 30 Jahre erfolgen. "Wir haben durch den Nachtragshaushalt 2019 bereits mit dem Ansparen begonnen", erläuterte Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp. Geplant sei der jährliche Einsatz von einem Prozent der Gewerbe- und Einkommensteuereinnahmen über 30 Jahre. In einem LGS-Fonds könnten von 2019 bis 2034 rund 18 Millionen Euro gesammelt werden. Vorgesehen sei ebenso eine Darlehensaufnahme im Jahr 2034 in Höhe von 17 Millionen Euro mit einer geplanten Tilgung von 2035 bis 2048.
Der LGS-Zuschuss des Landes belaufe sich laut heutigem Stand auf fünf Millionen Euro. Weitere Fördermittel: Diese insgesamt 40 Millionen Euro würden voraussichtlich die originären Kosten decken, so Steffens. "Die Gesamtkosten rund um die LGS werden darüber liegen, das muss man klar sagen." Zusätzlich flössen jedoch immer auch Fördermittel in die Bereiche Städtebau, Verkehrsplanung oder Wasserbau, da die gastgebende Kommune bei der Vergabe von Zuschüssen in den Mittelpunkt rücke. OB Steffens betonte: "Die LGS würde auch danach viele Vorteile für die Stadt bringen, sowohl ökologisch durch die Renaturierung der Kinzig, Entsiegelung von Flächen als auch durch die Aufwertung des Stadtteils Stegermatt. Drei zentrale Bereiche geplant: Die urbane Kinzig im Norden mit rund 5,7 Hektar, südlich anschließend den Kinzigpark mit rund 13 Hektar und die Räderbachinsel mit rund 5,3 Hektar. Die Machbarkeitsstudie enthält auch die Planung der Daueranlagen nach der LGS mit ihrer nachhaltigen Wirkung für die Stadtentwicklung.
Das Sportstättenkonzept: In Zusammenarbeit mit den Vereinen wurde die derzeitige Situation bei den Sportanlagen analysiert und eine Einschätzung der Entwicklung der Vereine bis zum Jahr 2023 vorgenommen, berichtete Martini. Bei der Standortsuche für ein neues Karl-Heitz-Stadion wurden fünf Optionen ausgemacht. Nun soll der Standort neben dem Schaible-Stadion und dem christlichen Jugenddorf geprüft werden. Die Verwaltung plant, die Ergebnisse den Gremien 2020 vorzulegen.
Die nächste Bürgerinformation "Landesgartenschaubewerbung" findet am Mittwoch, 16. Oktober, von 19 bis 21 Uhr im Gebäude D der Hochschule Offenburg statt.
Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an lgog@offenburg.de oder telefonisch unter 0781/ 82 24 46.