Die Sterblichkeit der Covid-19-Patienten liegt bei beatmeten Patienten deutlich höher, so die AOK. Foto: Gateau

Gesundheit: Krankenkasse verzeichnet Plus von 40 Prozent

Ortenau - Die AOK Südlicher Oberrhein hat für den Dezember unter ihren Versicherten 242 Todesfälle im Ortenaukreis vermeldet. "Das sind fast 40 Prozent mehr als im Dezember 2019", erklärt Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein. Im gleichen Monat des Vorjahres zählte die AOK 175 Todesfälle. Schon im April 2020 vermeldete die Krankenkasse einen hohen Anstieg an Todesfällen: im Vergleich zum April 2019 ein Plus von knapp 27 Prozent.

In Baden-Württemberg betrug die durchschnittliche Sterberate im Dezember 30 Prozent. "Diese Zahlen machen mich nicht nur traurig, sie stimmen mich auch sehr nachdenklich", so der AOK-Chef. Allerdings erhalten Krankenkassen keine Informationen über die jeweiligen Todesursachen. "Deshalb können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass diese erhöhte Sterblichkeit auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Aber auffällig ist das schon. Diese Entwicklung sehe ich mit Sorge."

Die Hälfte aller beatmeten Corona-Patienten ist laut Krankenhausreport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK im Krankenhaus gestorben, bei den über 80-Jährigen sogar mehr als 70 Prozent.

Die Sterblichkeit der Covid-19-Patienten steigt mit dem Alter an und liegt bei beatmeten Patienten immer deutlich höher. Auch die Beatmungsquote der mit Covid-19 im Krankenhaus behandelten Patienten steigt ab 50 Jahren deutlich an und liegt bei den 60- bis 79-Jährigen mit 44 Prozent am höchsten. Rund ein Viertel der Beatmeten war jünger als 60 Jahre.

Zwar verbessern sich die Behandlungsmöglichkeiten, aber das Risiko einer schweren Dauerschädigung oder an Covid-19 zu sterben, sei nach wie vor sehr hoch. "Es ist wichtig", appelliert Schweizer, "dass wir auch weiterhin alles dafür tun, die Pandemie einzudämmen. Wir dürfen – auch oder gerade weil heute hohe Impfzahlen erreicht werden – nicht leichtsinnig werden. Nur mit viel Disziplin werden wir in der Lage sein, die Pandemie zu überwinden und zu so etwas wie Normalität zurückzukehren."