Gesundheit: 43-jähriger Betriebswirt soll ab November ambulante Versorgung im Ortenaukreis ausbauen

Der Kreistag hat Rainer Bühn zum Geschäftsführer der Medizinischen Versorgungszentren Ortenau bestimmt. Er soll die Entwicklung der ambulanten Versorgung im Kreis als "zweite Säule" des Gesundheitswesens neben den Kliniken steuern.

Offenburg (red/ma). Der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken hat den 43-jährigen Betriebswirt aus Oberkirch Mitte April in einer nicht-öffentlichen Sitzung zum Geschäftsführer der beiden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) Ortenau und Offenburg gewählt. Bühn, der sich gegen 38 Bewerber durchsetzen konnte, wird seine neue Stelle spätestens zum 1. November antreten, teilt das Landratsamt am Mittwoch mit.

"Wir haben mit Rainer Bühn einen versierten Experten für die Neugestaltung der ambulanten medizinischen Versorgung in allen Teilen des Landkreises gewonnen. Er hat die schwierige Aufgabe, neben der Geschäftsführung der MVZ, umfassende ambulante Leistungsangebote aufzubauen", kommentiert Landrat Frank Scherer die Personalentscheidung. "Ich bin mir sicher, dass er mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem großen Know-how die ambulante Versorgung für die Ortenauerinnen und Ortenauer weiter voranbringen und neue Impulse setzen wird."

Die ambulante Gesundheitsversorgung im größten Landkreis Baden-Württembergs stellt neben der stationären Versorgung durch die Kliniken eine wichtige "Zweite Säule" dar. Im Zuge der Agenda 2030 beabsichtigt der Ortenaukreis, weitere Versorgungsangebote wie Medizinische Versorgungszentren zu installieren, um – insbesondere auch von den aufzugebenden stationären Klinikstandorten ausgehend – eine bestmögliche und flächendeckende Versorgung im ambulanten Bereich gewährleisten zu können – wie beispielsweise in Oberkirch.

Um auf eine optimale Verzahnung zwischen stationären und ambulanten Einrichtungen hinwirken zu können sowie weitere ambulante Leistungsangebote aufzubauen, wird Rainer Bühn als neuer Geschäftsführer der MVZ den Aufbau der "Zweiten Säule" zentral steuern.

"Ich freue mich sehr über die äußert spannende Aufgabe und die Möglichkeit, zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Zukunft der regionalen Gesundheitsversorgung im Ortenaukreis mitzugestalten. Gerade das klare Bekenntnis des Kreises zur zweiten Säule ist eine sehr gute Voraussetzung", so Bühn. Er ist seit mehr als 17 Jahren in den Bereichen Krankenhausmanagement, Zentrale Dienste sowie ambulante und intersektorale Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens tätig. Seit 2013 ist er Geschäftsführer von fünf medizinischen Versorgungszentren im Landkreis Ansbach in Bayern. Der dreifache Familienvater wird künftig die beiden Medizinischen Versorgungszentren des Kreises mit rund 180 Mitarbeitern leiten.

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind eine neue Form der ambulanten Versorgung, die aufgrund der engen Zusammenarbeit von Hausärzten, Fachärzten und Kliniken erhebliche Vorteile für Patienten und auch für die behandelnden Ärzte bietet, so die Selbstbeschreibung des MVZ Ortenau. Sie sollen im Zuge der Klinikreform ergänzend zu den stationären Kliniken die "Zweite Säule" der Gesundheitsversorgung bilden.