AfD-Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland hat die Einwanderungspolitik der EU kritisiert. Foto: dpa

Harsche Kritik an Einwanderungspolitik. Jedes europäische solle selbst entscheiden dürfen.

Offenburg - Mit harscher Kritik an der EU und ihrer Einwanderungspolitik hat die AfD ihren Europawahlkampf eingeläutet.

Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland sagte am Samstag im baden-württembergischen Offenburg: "Afrika ist ein riesiger Kontinent und reich an Bodenschätzen. Afrika kann und muss sich alleine helfen. 60 Jahre nach dem Ende der Kolonialzeit ist das nicht mehr Sache der Europäer." Jedes europäisches Land solle selbst entscheiden, wen es einwandern lasse.

Den "Eurokraten" hielt Gauland vor, eine Gleichmacherei der Menschen in Europa zu verfolgen. Die AfD bringe hingegen Vielfalt ins Europäische Parlament. Es brauche dort eine starke, bürgerlich-konservative Fraktion, sagte Gauland.

Zugleich warnte er vor einem Austritt Deutschlands aus der EU ("Dexit"). Das Ausland würde dann von einem deutschen Sonderweg reden - das Misstrauen wäre aufgrund der deutschen Geschichte gewaltig. Vielmehr müsse die EU von innen verändert werden, sagte Gauland.

Die Europawahl ist in Deutschland am 26. Mai. Die AfD hält laut ihrem Wahlprogramm Deutschlands Austritt aus der EU für unausweichlich, falls sich die die Europäische Union in absehbarer Zeit nicht radikal verändern sollte. Ein "Dexit" wäre aus Sicht der AfD allerdings erst nach einer Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands möglich. Bei der Europawahl 2014 kam die AfD bundesweit auf 7,1 Prozent.