Auf dem Place Kléber versammelten sich Zehntausende Menschen, dann begann der Demonstrationszug durch Straßburg. Foto: Schauer

"Marche républicaine" in Straßburg: Für viele ein Bild, an das sie sich lange erinnern werden.

Straßburg - Die schrecklichen Terrorereignisse der vergangenen Woche haben die Menschen tief berührt, auch in Straßburg. Zehntausende haben sich dort gestern zum "Marche républicaine", dem republikanischen Marsch, versammelt.

 

Um 14.30 Uhr kamen Bürger aus allen Richtungen der Stadt zum "Place Kléber" geströmt, bis sich die  Menschen dort dicht drängten. Es waren Plakate zum Thema "Liberté" (Freiheit) zu sehen, aber die meisten hatten "Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie") auf Brust oder Rücken stehen.

Es gab keine lauten Parolen, kein Megafon, das andauernd plärrte. Erst als sich der Zug in Bewegung setzte, klang es an der Spitze des Zugs alle 100 Meter aus dem Megafon: "Liberté, nous sommes tous Charlie": Freiheit, wir sind alle Charlie. Alle klatschten, und der Applaus bewegte sich wie eine Welle durch den Zug nach weiter hinten. Es war eine Veranstaltung der Bürger. Auch Oberbürgermeister Roland Ries und andere aus dem Rathaus waren da, sie nahmen als Bürger an dem Marsch teil und gingen  in der Menge auf.

Friedliche Gesellschaft als Ziel

Immer mehr Menschen stießen hinzu, und  das immer wieder gemurmelte Credo lautete "Wir sind Charlie". Es gab keine Ansprachen und es wurde zu nichts aufgerufen, man sah einfach nur entschlossene und freundlich aussehende Gesichter. "Ein Bild, das man in Erinnerung behalten kann", sagten viele auf die Frage, was sie von diesem Tag mitnehmen.

Am Samstag waren es 10.000 Teilnehmer in Colmar, gestern in Straßburg wurden gar 45.000 beim "Marche républicaine" gezählt. Es war eine würdevolle Demonstration von Menschen, die einerseits um die Terroropfer trauern und andererseits für eine friedliche Gesellschaft einstehen: ein Bild, das man in Erinnerung behalten kann.