Bild Österreich will Autobahnabschnitte in Grenznähe von der Maut befreien. Foto: dpa

Österreichisches Parlament beschließt Mautbefreiung für Straßen in Grenznähe - darunter auch Pfändertunnel.

Wien - Das österreichische Parlament hat am Mittwoch mit großer Mehrheit die Mautbefreiung auf fünf kurzen Autobahnabschnitten in Grenznähe zu Deutschland beschlossen - darunter auch der Pfändertunnel bei Bregenz.

Die Parteien wollen mit der Maßnahme den Ausweichverkehr vor allem von deutschen Autofahrern über Landstraßen eindämmen.

Bisher mussten Urlauber, die beispielsweise aus dem Südwesten nach Italien fahren wollten, für den kurzen Abschnitt um den Pfändertunnel eine Vignette kaufen - für zehn Tage kostet diese in Österreich im Jahr 2020 9,40 Euro, für ein ganzes Jahr 91,10 Euro. Viele Touristen und auch Pendler nutzen daher auf ihrem Weg nach oder durch Österreich die Landstraßen, weil dann keine Maut fällig wird.

Auch deutsche Kommunen begrüßen Vorhaben

In zahlreichen österreichischen Gemeinden im Grenzgebiet gibt es aufgrund des Ausweichverkehrs von Mautvermeidern oft lange Staus und Verkehrsbehinderungen. Aber auch auf deutscher Seite begrüßen Kommunen das Vorhaben, etwa die Stadt Lindau am Bodensee. "Wir hatten bisher das Problem, dass durch den Stadtteil Zech der Ausweichverkehr von Deutschland nach Bregenz für Hin- und Rückfahrt verlief", sagte ein Sprecher.

Die Ausnahmen von der Maut sollen unter anderem auf der Westautobahn (A1) zwischen dem Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg Nord sowie auf der Rheintal/Walgau Autobahn (A 14) zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems gelten - in diesem Abschnitt liegt auch der Pfändertunnel.

Das Gesetz muss noch durch den Bundesrat, der am 5. Dezember das nächste Mal tagt. Bei einer Bestätigung könnten die Mautbefreiungen am 15. Dezember in Kraft treten.