Politiker-Besuch bei Brändle in Empfingen (von links): Die Geschäftsführer Udo Lamparter, Karin Lamparter, Heike Spohn und Landtagsabgeordnete Katrin Schindele. Foto: Büro Schindele

Viel wurde in den vergangenen Monaten über fehlendes Speiseöl und leere Regale in den Supermärkten gesprochen. Der Empfinger Speiseölhersteller Brändle sagt aber, es habe zu keiner Zeit einen Mangel gegeben.

Empfingen - Beim Austausch mit der CDU-Landtagsabgeordneten Katrin Schindele versicherten die Geschäftsführer Helmut Spohn, Heike Spohn, Udo Lamparter und Karin Lamparter des Familienunternehmens Brändle aus Empfingen, dass es zu keiner Zeit an Speiseöl gemangelt habe. "Speiseöl gab es in Europa zu jeder Zeit genug. Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine machten sich bei uns vor allem durch gestiegene Preise bemerkbar. In Bezug speziell auf Speiseöl waren die Herausforderungen eher dem geringen Angebot von Glas und den damit verbundenen höheren Preisen geschuldet. Die größeren Herausforderungen sahen wir dagegen in Afrika, wo sich die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs bis hin zum Hungerproblem deutlicher zeigten", sagt Schindele bei ihrem Besuch bei Brändle.

Vor Ort gepresst

Speiseöl wird prinzipiell dort gepresst, wo der zugehörige Rohstoff angebaut wird. Auch um Kosten zu sparen. In Empfingen wird ein Teil des Sortiments der Firma Brändle daher abgefüllt und lediglich die heimischen Ölsaaten wie Raps oder Sonnenblumenkerne direkt in der Ölmühle verarbeitet.

"Unser Unternehmen geht hier bereits viele Jahre bei der weiteren Verwendung von Abfallprodukten voran, die beispielsweise als Tiernahrung genutzt werden und dadurch Teil einer neuen Lieferkette sind. Viele Ansätze aus der Politik sind in der Wirtschaft seit Langem gang und gäbe, schon aus Eigeninteresse der jeweiligen Unternehmen. Neben den teils langsamen Prozessen in der Politik ist vielen Politikern bei Änderungen oder Implementierung von Gesetzen durch fehlende Sachkenntnis nicht bewusst, welch weitere Produktionsketten davon beeinflusst werden", sagt Helmut Spohn.

Dies zeige sich beispielsweise im Lieferkettengesetz, das bei Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern greift, schreibt Schindele in ihrer Pressemitteilung.

Unmut über Bürgergeld

Über die jeweiligen Kunden und Zulieferer seien jedoch auch kleine und mittelständische Unternehmen direkt betroffen, deren Kapazitäten in der Verwaltung dadurch weiter gebunden werden würden.

Auch hinsichtlich des Bürgergelds machte sich im Gespräch Unmut breit. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien durch steigende Sozialabgaben nicht immer in einer Deutlichkeit gegenüber nicht Arbeitenden bessergestellt, die sie eigentlich verdient hätten, schreibt Schindele. Arbeit müsse sich immer lohnen. Auch die Finanzierung über eine immer wieder aufkommende Vermögenssteuer sei nicht sinnvoll, da diese Steuern, anders als Investitionen, keinen Mehrwert generieren würden. Wie solche Investitionen sinnvoll eingesetzt werden können, zeige die Firma Brändle aktuell mit dem Bau ihrer Erweiterung in nachhaltiger Bauweise aus leimverbundenem Holz.

Empfingen als Standort

"Die Gemeinde Empfingen ist ein attraktiver Standort für Investitionen von Unternehmen. Die geplante Umgehungsstraße liegt in verschiedenen Varianten zu verschiedenen Kosten vor. Diese Ortsumgehung, zusammen mit dem Ausbau des Industriegebiets, wird den Standort dabei weiter stärken. Insgesamt gilt es hier, dass die beteiligten Prozesse beschleunigt werden müssen. Daneben gilt es auch, dem Fachkräftemangel und Pensionierungen in Industrie und Politik mit verschiedenen Maßnahmen entgegenzuwirken, deren Herausforderungen man mit einer zunehmenden Digitalisierung abzufedern verhofft", sagt Schindele.