Der Griff zur Zapfpistole ist für viele Menschen jetzt schon schmerzlich (Symbolbild). Foto: dpa/Sven Hoppe

Der Westen denkt über einen Stopp der Energieimporte aus Russland nach. Das würde den Kreml hart treffen, hätte aber auch drastische Folgen für die westliche Bevölkerung.

Die Debatte um ein Ölembargo gegen Russland ist entfacht. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fordert einen sofortigen Stopp des Imports von russischem Öl und Gas. Parteichef Friedrich Merz ist jedoch gegen diesen Stopp und vertritt somit auch die Meinung der Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD).

„Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden“, sagte er und gestand somit auch eine gewisse Abhängigkeit Deutschlands von Russland ein. Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezog Deutschland im Jahr 2021 rund 34 Prozent seiner Rohölimporte aus der Russischen Föderation.

Höchststand noch nicht erreicht

Im Zuge des Ukraine-Kriegs ist der Ölpreis historisch gestiegen. Am Montag hat der mögliche Importstopp für russisches Öl die Ölpreise auf den höchsten Stand seit 2008 getrieben. Ein Barrel (159 Liter) von der Nordseesorte Brent ist demzufolge auf fast 140 US-Dollar gestiegen. Die steigenden Ölpreise stehen in direkter Relation zu den steigenden Spritpreisen.

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Mittlerweile ist sogar der Diesel teurer als das Benzin und die von Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zitierte „ 2 Euro-Grenze“ ist längst überschritten. Und es könnte noch teurer für die Autofahrer werden, weil der Höchststand beim Ölpreis noch längst nicht erreicht ist.

Alleine seit Weihnachten sind die Preise für Benzin und Diesel um 15 Prozent gestiegen, vermeldet der ADAC. Hauptgrund für die stark steigenden Kraftstoffpreise sei die zunehmende Nervosität am Rohölmarkt, welche sich durch den potenziellen Importstopp noch einmal deutlich verstärken dürfte.