Eine geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Buchenberg war Thema im Gemeinderats-Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr.
Königsfeld - Im Detail ging es um die Änderung des Flächennutzungs- und die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Photovoltaikanlage. Betitelt sind die planerischen Änderungen mit "Agri PV-Anlagen Halden", entsprechend dem Gebiet, das auf der Gemarkung Buchenberg dafür vorgesehen ist. Mit dem Wunsch der Realisierung trat die Energiekontor AG aus Augsburg an die Gemeinde heran.
Laut Jana Walter vom Ingenieurbüro Gförer geht es um zwei Teilflächen mit einer Gesamtgröße von 5,29 Hektar, wobei die westliche 4,55 Hektar groß ist. Nötig ist ein zweistufiges Regelverfahren mit Umweltbericht, Ausgleichsbilanz und artenschutzrechtlichem Fachbeitrag. Geringfügig betroffen ist ein anliegender Biotopverbund, der aber erhalten und sogar aufgewertet werden kann. Zum ökologischen Ausgleich ist an zwei Stellen außerhalb der überplanten Flächen die Entwicklung von Magerwiesen nötig. Der naturschutzrechtliche Eingriff kann durch die Festsetzungen im Bebauungsplan komplett ausgeglichen werden und sogar einen Überschuss an Ökopunkten erwirtschaften.
Module aus reflektionsarmem Material
Die PV-Module aus reflektionsarmem Material sollen 80 Zentimeter über dem Boden aufgeständert werden, so dass die Wiese darunter nutzbar bleibt. Zugelassen sind ein Batteriespeicher, Betriebsgebäude sowie Videoüberwachung und eine Einfriedung, um Vandalismus vorzubeugen. Ganz wichtig war dem Ortschaftsrat, dass alle Anlagen maximal 3,50 Meter hoch sein dürfen, wobei je nach Gelände Abweichungen um bis zu 30 Zentimeter möglich sind. Der Zaun hat zum Boden einen Abstand von 15 Zentimetern, um für Tiere durchgängig zu sein. Nördlich, östlich und westlich ist eine Hecke geplant, im Süden würde die zur Verschattung der Module führen.
Beate Meier sah 800 Quadratmeter für Nebenanlagen und Betriebsgebäude als recht groß an. Laut Jana Walter macht das aber nur fünf Prozent der Gesamtfläche aus. Auch gehören dazu Stellplätze und der Weg zum Betriebsgebäude.
Option für einen Batteriespeicher
Laut Cornelia Ernst, Projektkoordinatorin bei Energiekontor, behält man sich die Option für einen Batteriespeicher mit wahrscheinlich 500 Quadratmetern vor, da vom Netzbetreiber eine entsprechende Anfrage kommen könnte. Zur ebenfalls angefragten Brandgefahr gibt es mehrere Löschmöglichkeiten. Auch ist mit der örtlichen Feuerwehr ein Brandschutzkonzept festzulegen. Eine Fläche für Schulungen oder eine Spielecke ist laut Link bisher nicht geplant, wird aber als Anregung aufgenommen.
Einspeisepunkt maximal 1,5 Kilometer entfernt
Wem die Ökopunkte zugesprochen werden ist noch nicht klar, so Jana Walter auf Nachfrage von Matthias Weisser. Die Trassenführung für Leitungen ist zwar noch nicht final, über Privatflächen aber nur mit Zustimmung der Besitzer möglich, so Walter auf Nachfrage von Birgit Helms. Laut Link liegt der Einspeisepunkt "sehr günstig", nämlich maximal 1,5 Kilometer entfernt.
Axel Maier fragte nach der Begründung für eine Agri- statt eine Freiflächen-PV-Anlage. Laut Walter ist so eine parallele landwirtschaftliche Nutzung möglich. Ausdrücklicher Wunsch der Gemeinde war laut Link die extensive Nutzung oder zum Beispiel die Beweidung mittels Schafherde. Der Ausschuss empfahl die Änderung des Flächennutzungs- und die Aufstellung des Bebauungsplans.