Disteln am Wegrand. Manche sehen hier Unkraut, andere eine ökologische Bereicherung. In Jungingen gab es auch keine abschließende Antwort, wie es hier auf öffentlichen Flächen aussehen soll. Foto: Pixabay

Sind Jungingens öffentliche Gründflächen ungepflegt? Oder sind sie ökologisch vielfältig und bieten Insekten und Vögeln Lebensraum? Eine Frage, die nun im Gemeinderat diskutiert wurde.

Jungingen - (kla) Sind Jungingens öffentliche Grünflächen ungepflegt? Oder sind sie ökologisch vielfältig und bieten Insekten und Vögeln Lebensraum? Das wurde nun im Junginger Gemeinderat debattiert Alexander Pick berichtete über Ortsspaziergänge, bei denen ihn immer wieder Einwohner ansprechen und auf den ungepflegten Zustand von öffentlichen Wegen und Flächen hinweisen. Die Kritik sei teilweise heftig, erzählte er. Das motivierte Martin Weinschenk zu einer heftigen Wutrede. Der gepflegte Rasen, der manchen vorschwebe, sei eine ökologische Katastrophe, die weder Insekten noch Vögeln einen Lebensraum biete. Das Insektensterben könne man doch überall beobachten.

Martin Weinschenk macht das unter anderem daran fest, dass kaum mehr genug Insekten übrig sind, dass mal eins davon auf der Windschutzscheibe seines Autos klebt. Er wies beispielsweise auf die Bedeutung der Distel hin, die manche als Unkraut sehen, ohne die der Distelfink aber nicht leben kann. Und er lobte ausdrücklich den Junginger Bauhof, der mittlerweile an einigen Stellen vorbildlich Blühbeete anlege oder auf Flächen einen gewissen Wildwuchs zulasse.

Bauhof achtet auf ökologische Vielfalt bei Grünflächenpflege

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Bauhof-Chef Klaus Ritter erklärte, dass er und seine Mitarbeiter hier einen gewissen Kompromiss suchen. Pflanzengift sprühen, wie vor zehn Jahren üblich, sei gar nicht mehr erlaubt und auch nicht erwünscht. In den vergangenen Jahren sei man vermehrt dazu übergegangen, ökologische Überlegungen in die Grünflächenpflege einzubeziehen. Wildwuchs sehe er aber nicht. Der Junginger Friedhof sieht seiner Ansicht nach mindestens so gut gepflegt aus wie Friedhöfe in anderen Gemeinden, so seine Beobachtung.

Insekten sind auf fein getrimmten Rasen nicht zu finden

Aber er und eine Leute würden auch mit Wohlgefallen sehen, wie auf einigen nicht gemähten Flächen sich Hummeln, Bienen und andere Insekten tummeln, die auf gemähten Wiesen nicht oft zu entdecken sind. Ob einem das gefalle, sei natürlich Geschmacksache, aber man suche hier eben nach einem Kompromiss. "Und allen recht machen kann man es ja leider nie". Dem war in dieser Sitzung dann nichts mehr hinzuzufügen.