Familie Stobbe aus Villingen kommt seit Jahren zum Sonnenblumenmeer und gehört fast immer zu den ersten Besuchern. Sie haben es sich samt Hund auf einem der roten Liegestühle bequem gemacht. Foto: Heinig

Sie blühen wieder! Rund 800 000 Sonnenblumen lassen jetzt nach und nach wieder ihr warmes Gelb erstrahlen. Sie stehen auf elf Hektar Land oberhalb des väterlichen Hofes von Landschaftsgestalter und Gemeinderat Dietmar Wildi hoch über Villingen.

VS-Villingen. Das Sonnenblumenmeer in der Nähe des Aussichtsturmes ist Teil des öffentlichen Gartens, den er und seine Frau Claudia 2007 zum ersten Mal für die Bevölkerung begehbar machten. Auf über 4,5 Kilometern gemähter Wege kann man nicht nur das Gelb umrunden, man kommt auch an einem Getreidefeld vorbei – in diesem Jahr ist es Hafer – und an Gartenmobiliar, das zum einen selbst gebaut, zum anderen recht außergewöhnlich ist. Und es ist für jedermann nutzbar.

Sieben Meter langer Tisch

Der neue, jetzt auf sieben Meter verlängerte Holztisch bietet Platz für rund 30 Personen, die hier an einem schönen Sommertag Geburtstag feiern oder gemeinsam mit Freunden einen Sonnenuntergang bei lauen Temperaturen genießen wollen.

Auch für Wanderer und Spaziergänger lässt es sich hier idyllisch rasten und den weiten Blick auf die Baar genießen.

Auf knallroten Holzliegen kann man dabei noch ein Nickerchen machen. Oder man setzt sich auf die Hollywoodschaukel, klettert auf einen Stuhl im XL-Format oder lässt sich in einem der Schwarzwald-Strandkörbe nieder. Sogar ein "Bett im Kornfeld" gibt es im Wildi-Garten – und Parkplätze an dessen Rand. Brautpaare beim Fotoshooting wurden hier auch schon gesichtet.

Positive Rückmeldungen

Familie Stobbe aus Villingen hat nur darauf gewartet, dass die ersten Sonnenblumen ihre Blüten öffnen – schon ist die ganze Familie samt Hund da und genießt. Rückmeldungen über die sozialen Netzwerke zeigen den Wildis, dass sie mit ihrem kostenlosen Angebot einen Nerv treffen. Die Menschen freuen sich über ein Naturerlebnis und sind, wie Familie Stobbe, voll des Lobes über die selbstlose Initiative.

Auf dem Holztisch haben die letzten Besucher zwei Windlichter zurückgelassen. Darunter klemmt ein handbeschriebener Zettel. "Bitte Ordnung halten", steht darauf. "Abfall mitnehmen. Auch Raucher können Charakter zeigen". Diese eindeutigen Hinweise stammen nicht von den Wildis.

Soziale Kontrolle

"Wir setzen auf die Selbstverantwortung jedes Einzelnen", sagt Claudia Wildi. Und darauf, dass die soziale Kontrolle ausreiche, um dieses Kleinod für den "Urlaub in der Heimat" zu erhalten.

Vor wenigen Tagen haben die Sonnenblumen angefangen zu blühen, "später im Jahr als sonst", sagt Dietmar Wildi. Er rechnet mit dem goldgelben Flor bis mindestens zum Ende der Sommerferien. Bis dahin lohnt sich ein Abstecher zu den Bertholdshöfen hoch über Villingen.