Besonders beim Betrieb der Vöhringer Spielhallen bleiben die Steuereinnahmen weit hinter den Erwartungen zurück. Bei der gewerbesteuer geht es erfreulicherweise nach oben. Foto: © Belish, bluedesign – stock.adobe.com / Montage: Kleinau

Die Gemeinde Vöhringen kommt besser durch die Corona-Krise als erwartet. Das ging aus dem Finanzzwischenbericht hervor, den Kämmerin Melanie Hägele am Montag dem Gemeinderat vorlegte.

Vöhringen - "Wir sind jedoch noch nicht überm Berg", warnte Bürgermeister Stefan Hammer. Die Mai-Steuerschätzung zeigt für dieses und nächstes Jahr ein schlechteres Bild als noch im November 2020 angenommen. Für die Jahre 2023 bis 2025 erwarte man jedoch Steigerungen, berichtete Melanie Hägele.

Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer wird mit rund 2,6 Millionen Euro festgesetzt: Das bedeutet einen Rückgang von 73 600 Euro. Auf der anderen Seite erwartet die Kämmerin beim Anteil der Umsatzsteuer Mehreinnahmen von rund 36 000 Euro. Erfreulich haben sich im Vergleich zur Aufstellung des Haushaltsplans 2021 die Gewerbesteuereinnahmen entwickelt. 1,5 Millionen Euro waren veranschlagt, eingenommen wurden bereits knapp 1,7 Millionen Euro.

Die Freude wird jedoch etwas getrübt, da sich nun die Gewerbesteuerumlage um 20 000 Euro erhöht. Die Krise hat sich nichtsdestoweniger ausgewirkt: Das zeigt sich darin, dass die Vöhringer Unternehmen die Gewerbesteuervorauszahlungen für das laufende Jahr um 127 000 Euro reduziert haben.

Preise auf dem Holzmarkt haben zuletzt wieder angezogen

Weitaus schwerwiegender für den kommunalen Haushalt ist der Einbruch der Vergnügungssteuer. 930 000 Euro waren für 2021 prognostiziert, eingenommen wurden bislang 77 800 Euro. Dieser Betrag ist allerdings für das vierte Quartal 2020 abgerechnet worden. Für dieses Jahr seien wegen der Schließung der Spielhallen noch keine Einnahmen aus der Vergnügungssteuer verbucht worden. Diese werden, so Melanie Hägele, 2021 deutlich hinter dem Planansatz bleiben. Bei den Grundsteuern sieht sie keine Probleme: Hier werden die Haushaltsansätze insgesamt erreicht.

Ein positiver Corona-Effekt ist bei den Wassergebühren festzustellen. Hier kamen 15 000 Euro mehr herein. Der Grund dafür dürfte sein, dass die Menschen wegen des Lockdowns, Home-Schoolings und Home-Offices länger daheim waren. Bei den Abwassergebühren nahm die Gemeinde ebenfalls etwas mehr ein. Für die Kindertageseinrichtungen waren Benutzungsgebühren von 198 000 Euro angesetzt, rund 70 000 Euro seien bislang eingegangen. Viele Eltern hatten die Notbetreuung in Anspruch genommen.

Die Preise auf dem Holzmarkt haben zuletzt wieder angezogen. Insofern dürfte der Planansatz von 345 000 Euro sogar noch übertroffen werden. Die Holzverkäufe brachten bereits einen Erlös von 316 000 Euro. Für den Neubau der Turn-und Festhalle sind für dieses Jahr 3,3 Millionen Euro eingeplant. Bis zur Jahreshälfte seien rund 1,1 Millionen Euro ausgegeben worden.

Daimlerstraße saniert und verkehrsberuhigt

Mit dem Bau des Kreisverkehrs in der Bergfelder Straße wird die Daimlerstraße saniert und verkehrsberuhigt. Die Kosten liegen hier bei 400 000 Euro. Für die Feldwegsanierung stehen Mittel von 135 000 Euro bereit. Die Instandsetzung Römerstraße in Wittershausen soll bald beginnen. Von den 590 000 Euro, die für Maßnahmen im Sanierungsgebiet Ortskern III vorgesehen sind, wurden bereits 129 000 für den Abbruch im Hofäcker-Areal ausgegeben.

Die Gemeindekasse sei stets liquide gewesen, auch aufgrund der guten Vorjahresergebnisse. Melanie Hägele informierte, dass das Haushaltsjahr 2020 mit einem Plus von mehr als 2,3 Millionen Euro abgeschlossen werden kann. Dass eine Gemeinde im vergangenen Jahr einen positiven Ertrag in dieser Größenordnung erwirtschaften konnte, sei nicht selbstverständlich, habe die Gemeindeprüfungsanstalt bescheinigt.

Es sei allerdings auch zurückhaltend geplant worden. "Sonst wären wir nicht mit einem blauen Auge davon gekommen", fügte die Finanzchefin hinzu.