Bürgermeister Dietmar Fischer lud im Zuge der Vorstellung zu einer Präsentation am 12. Oktober ein. Foto: Wallburg

Mehr als 100 Interessenten kamen zur Vorstellung des Neubauprojekts Wohnpark "Ochsenareal" der Aktiv-Group Schemmerhofen und deb Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg Region Nordschwarzwald in den Spiegelsaal des Kurhauses in Bad Liebenzell.

Bad Liebenzell - Kaum einer hat mit einer derartig großen Interessenbekundung gerechnet, schon gar nicht der Bauherr des Gesamtprojekts, Christian Neudeck, selbst. So wies der Projektentwickler der Active Group auch gleich zu Beginn der Veranstaltung darauf hin, individuelle Einzelgespräche zum Wohnpark besser nicht am heutigen Abend, sondern lieber bei einem separaten Termin zu vereinbaren.

Umfassend wurden daraufhin Baupläne und visualisierte Ansichten der Gebäudekomplexe erläutert und separat im Saal nochmals ausgehängt. Flyer mit grundsätzlichen Informationen lagen für alle aus. Der erste Bauabschnitt, der sich bereits seit August im Bau befindet, umfasst im Kern ein Pflegeheim mit 60 Pflegeplätzen, Tagespflege und 19 betreuten Seniorenwohnungen. Betreiber dieser Anlage ist der Arbeiter-Samariter-Bund Baden Württemberg Region Nordschwarzwald, der inzwischen in Bad Liebenzell im Ulmenweg 4 auch eine Geschäftsstelle betreibt. Die beiden Gebäude des Pflegeheims werden mit Blick auf die Burg parallel zur Hindenburgstraße im oberen Teil des Wohnparks angesiedelt sein.

Im zweiten Bauabschnitt, dessen Baubeginn im November sein soll, werden dann zwei Wohnhäuser mit 19 Eigentumswohnungen (Haus A) und 23 Seniorenwohnungen (Haus B) entstehen, welche im rechten Winkel zum Pflegeheim weiter unten in Richtung zur Nagold gebaut und parallel zum Alten Schulweg verlaufen werden. Die Eigentumswohnungen (mit Parkett, Fußbodenheizung, Video-Türsprechanlage, großen Duschzellen und mehr) sollen barrierearm, die Seniorenwohnungen barrierefrei mit breiteren Türen ausgeführt werden, so Christian Neudeck. Der vorgegebene Stellplatz-Schlüssel von 1,5 Plätzen pro Bewohner führt bei insgesamt 42 Wohnungen zu 63 verfügbaren Auto-Stellplätzen. Zwei Fahrrad-Stellplätze je Wohnung seien ebenso vorgesehen.

Eine barrierefreie Erreichbarkeit von der Tiefgarage bis zur Haustüre durch Aufzüge sichert der Bauherr zu. Der Energie- und Heizbedarf soll über Wärmepumpen und Solartechnik gedeckt und Ladestationen für E-Autos an privaten Stellplätzen vorgesehen werden. Hierzu steht aber noch die Abstimmung hinsichtlich der Strom-Verfügbarkeit und dem letztendlichen Verbrauch zwischen Stromanbietern und Stadt aus, um Klarheit zu bekommen, wie viele Ladestationen bis wann gemäß Nachfrage überhaupt zur Verfügung gestellt werden können. Behinderten-Stellplätze soll es in ausreichender Anzahl geben.

Leistungen können dazu gebucht werden

Die angebotenen Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen 53 und 116 Quadratmetern, die vorläufigen Festpreise für die Wohnungen gab Neudeck mit 253 000 bis 570 000 Euro an, was umgerechnet einem Quadratmeterpreis zwischen 4500 bis 4900 Euro entspräche.

Der ASB unterscheidet im ersten Bauabschnitt des Pflegeheims zwischen "Betreutes Wohnen" und "Servicewohnen", wie Melanie Lausegger, Geschäftsführerin des ASB Region Nordschwarzwald, anschließend erklärte. Bei beiden Wohnformen stünde das selbstständige Leben im Alter im Vordergrund. So viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel Hilfe wie nötig, sei das erklärte Ziel. So sollen beide Wohnformen einen Grundservice in Form der Vorhaltung einer Betreuungskraft (24 Stunden), Angebote informativer, kultureller und geselliger Art umfassen und beim Servicewohnen – frei wählbar – zusätzliche hauswirtschaftliche und pflegerische Dienste gebucht werden können. Diese Leistungen könnten auch von anderen Anbietern außerhalb der ASB-Gruppe in Auftrag gegeben werden, wie Melanie Lausegger hinzufügte. Die Seniorenwohnungen stehen nicht zum Verkauf, sondern nur zum Mieten bereit.

Bürgermeister Dietmar Fischer verwies abschließend noch auf das städtische Gesamtkonzept und den öffentlichen Raum als wichtige Lebensader. So sollen an das Ochsenareal angrenzende öffentliche Räume wie "Oberer Stadtsee", Kirchen- und Friedhofsgebiete, "Mühlenareal" aber auch Anbindungen an Einkaufszentren, Bushaltestellen und Sporthalle gestalterisch mit in das Umfeld des neuen Wohnparks eingebunden werden. Seine Vorstellung sei dabei, ein neues seniorenfreundliches Quartier zur Steigerung der Lebensqualität zu schaffen, worin Erreichbarkeit und Zugänglichkeit, Sicherheit und Vertrautheit, sozialer Kontakt, Bewegung und Mobilität wichtige Handlungsfelder und bestimmende Faktoren sein sollen.

Er lud in diesem Kontext auch zu einer öffentlichen Präsentation im Parksaal am Dienstag, 12. Oktober, ab 19 Uhr ein, in der es um das Thema "Barrierefreies Bad Liebenzell" gehen soll. Der Stadtseniorenrat plus Bad Liebenzell hat dazu im Rahmen eines Förderprogramms des Landes Baden Württemberg gemeinsam mit Fachplanern für barrierefreies Bauen Begehungen vorgenommen und legt an diesem Abend seine Erkenntnisse vor.