Obst- und Gartenbau, ein Hobby für ältere Semester? Von wegen. In Hart leitet seit Kurzem eine junge Führungstruppe den OGV. Sie hat sich schon bei zwei Veranstaltungen bewährt.
In der Hauptversammlung im März kam es zu einem regelrechten Generationswechsel im Vorstand des laut Harter Heimatbuch im März 1906 gegründeten und derzeit etwa 70 Mitglieder zählenden Vereins.
Marcel Rudek und Tobias Junker stehen seither als Vorsitzende an der Spitze des OGV Hart. Ihnen zur Seite stehen der ebenfalls frischgewählte Kassierer Steffen Reichert und als Schriftführer Christoph Maier. Zu diesem Quartett kommt natürlich noch der Vereinsausschuss dazu.
Erste Aktion war die Maihockete Ende April
Das junge Team machte gleich Nägel mit Köpfen und übernahm am 30. April das Maibaumstellen bei der Harter Eichwaldhalle. Die damit verbundene Hockete umrahmte der örtliche Musikverein und die Veranstaltung kam in der Bevölkerung super an.
Am vergangenen Wochenende lud der OGV schließlich zum „Mostfest zum Mitmachen“ bei seinen in den städtischen Bauhofschuppen integrierten Vereinsräumen „im Höfle“ ein.
Über 900 Liter Apfelsaft eingekocht und abgefüllt
Dorthin konnte man das eigene Obst bringen, pressen, bei 80 Grad zu Saft einkochen und in fünf Liter fassende Bags-in-Boxes abfüllen lassen. Weil 2025 ein sehr ertragreiches Obstjahr war, ließen sich die Leute nicht zweimal bitten: „Vor allem am Morgen war hier Ramba Zamba“, freute sich Tobias Junker über die große Resonanz auf dieses Angebot.
Die Saftpresse und die Kessel zum Einkochen liefen den ganzen Tag und am Ende hatte man sage und schreibe 900 Liter Apfelsaft abgefüllt. Den Trester bekam übrigens Jäger Christian Fechter zur Fütterung der Tiere im Wald.
Wer warten wollte, bis sein Saft mitnahmebereit war, der konnte derweil eine rote Wurst oder Schupfnudeln essen, Kaffee, Apfel- oder Zwiebelbeete genießen und es sich in einem kleinen Zelt gemütlich machen. Bereits vor dem Fest hatte man eine „Obstaufleseaktion für Kids“ gestartet.
Einige Pläne für die Zukunft
Weitere Pläne hat das junge Team bereits im Kopf. In der Zukunft, so stellt es sich Tobias Junker vor, könnte man die Vereinsarbeit vielleicht etwas mehr in Richtung Gartenbau spezialisieren: „Aber das ist noch in der Schwebe.“ Auch weitere Aktionen mit dem Kindergarten sind für ihn denkbar, beispielsweise der Bau eines Bienenhotels. Auf jeden Fall woll man versuchen, jüngere Leute für den Obstbau zu gewinnen.
Das Maifest im nächsten Jahr wird definitiv wiederholt, denn es steht dann unter besonderen Vorzeichen. Der OGV feiert nämlich 2026 sein 120-jähriges Bestehen. Deshalb soll die Maihockete auf zwei Tage ausgedehnt werden.