Trauer um einen Vollblut-Narren: Franz Leipner, der Oberzunftmeister der Laubenhexen, ist gestorben. Foto: Archiv

Lahr - Die Fasent hat in der Stadt Lahr nicht die tiefsten Wurzeln, die fünfte Jahreszeit überlagert hier das öffentliche Leben längst nicht so wie in vielen umliegenden Dörfern. Einer, der die Narretei in Lahr aber mit reichlich Herzblut lebte und beständig förderte, über zweieinhalb Jahrzehnte lang, war Franz Leipner, der Oberzunftmeister der Lahrer Laubenhexen. Vorigen Mittwoch ist er im Alter von nur 66 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Lahr gestorben.

Wer ihn an närrischen Tagen erlebt hat, bei Umzügen, Treffen oder Besuchen seiner Hexen in der Redaktionsstube der Lahrer Zeitung, spürte die fröhlich-närrische Besessenheit dieses Vollblutnarren. Gerade die Tatsache, dass Lahr eben kein "Narrennest" ist und war, trieb ihn an, gab ihm Kraft, sein Hobby mit anderen Fasentsfreunden munter und leidenschaftlich zu teilen.

Tausende Narren bevölkerten die Stadt

Wenn die Laubenhexen, die Franz Leipner 1993 gründete, dann bei der Straßenfasnacht loslegten, gab es kein Halten mehr. Die Umzüge, die im Wechsel mit der Lahrer Narrenzunft von seinen Laubenhexen organisiert wurden, trieben Tausende Narren aus dem ganzen Umland in die Stadt – und noch viel mehr Zuschauer in die Straßen. Auch Narrentage richteten Leipner und seine Mannschaft aus, jeweils Kraftakte für den Verein, was ihm Respekt auch des Ortenauer Narrenbunds entgegenbrachte.

Bekannt war Franz Leipner daneben natürlich auch für sein Unternehmen, die gleichnamige Fahrschule, die er in Lahr, Friesenheim und Schuttertal betrieb. Hunderte Schüler lernten bei ihm das Autofahren.

Am Freitag, 23. Juli, findet auf dem Lahrer Bergfriedhof um 14 Uhr die Trauerfeier für ihn statt.