Die Untere Grünachbrücke soll als Träger für die Fernwärmeleitungen dienen. Diese Gelegenheit will man für eine Sanierung der Brücke nutzen. Foto: Lupfer

Oberwolfachs Gemeinderat steht vor der Frage, in welcher Form die Untere Grünachbrücke wiederhergestellt werden soll. Der Rat diskutierte intensiv. Eine einstimmige Entscheidung wurde dagegen bei der Dohlenbachbrücke getroffen.

Mit der Sanierung der Unteren Grünachbrücke beschäftigte sich der Oberwolfacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Obwohl die Brücke Stand heute noch für den Verkehr zulässig ist, muss sie mittelfristig saniert werden. Da sie als Träger für die Fernwärmeleitungen der Kraftwerk-Anlagen Oberwolfach dienen soll, wolle man aus zwei Baustellen eine machen und die Sanierung im gleichen Zug wie die Verlegung vornehmen, erklärte Matthias Fritsch vom Ingenieurbüro Isenmann. Erneuert werden sollen in dem Zuge das Brückengeländer, die Brückenkappen (ähnlich einem Bordstein) und die Anschlussbereiche. Der Brückenbelag, die Widerlager und die Mittelstütze müssten noch näher untersucht werden. Laut Fritsch fallen nach einer ersten groben Einschätzung etwa 250 000 Euro für die Maßnahmen an.

 

Brückensanierung soll 250 000 Euro kosten

Aktuell ist die Brücke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen ausgelegt. Wenn das beibehalten wird, werde der Planungsaufwand für die Tragwerksplanung deutlich geringer ausfallen und damit auch die Kosten. Außerdem komme für die Sanierung eine Förderung infrage. Wenn die Fördermöglichkeiten geprüft sind, sollen die Maßnahmen im Oktober starten.

Im Haushalt ist die Sanierung nicht eingeplant. Um allerdings eine Förderung für die Sanierung zu beantragen, müssen zunächst ein Entwurfsplan und eine Kostenberechnung vorliegen. Deshalb schlug die Verwaltung die Beauftragung des Ingenieurbüros für 22 564 Euro vor.Roland Haas fragte, ob der Zustand der Brücke sich bei einer genaueren Untersuchung schlechter herausstellen könnte als bisher angenommen. Fritsch erläuterte, dass bei einer Belastung von drei Tonnen nicht so strenge Voraussetzungen gelten. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man komplett sanieren muss, ist gering. Allerdings muss man sagen, das, was aktuell geplant ist, ist auch nicht ohne. So ein Geländer ist teuer. Ich halte es für klug, das zusammen mit der Wärmeleitung zu machen.“

Martin Welle wollte wissen, ob die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen über die Brücke fahren dürfe. Falls ein Notfall eintrete, solle das möglich sein. Fritsch betonte, dass die Brücke aktuell auch nur für drei Tonnen zulässig sei. Es sei möglich, dass sie auch mehr trage. Da keine Baupläne vorliegen, könne man aber über Zustand und Beschaffenheit nur durch eine teilweise Öffnung der Brücke herausfinden. Fridolin Faist stellte fest, dass sich der Gemeinderat mit der Beauftragung des Ingenieurbüros quasi festlege, die Sanierung in Angriff zu nehmen, ohne die Sicherheit, die Förderung genehmigt zu bekommen. Die Parameter seien laut Fritsch allerdings gegeben.

Einstimmig beauftragte der Gemeinderat das Büro mit der weiteren Untersuchung und legte sich auf die Begrenzung von drei Tonnen Gewicht fest.

Ebenfalls Thema im Rat war die dritte Sanierungsvariante für die Dohlenbachbrücke. Nachdem der Gemeinderat sich in der vergangenen Sitzung mit den Sanierungsoptionen für die Dohlenbachbrücke im Schwarzenbruch beschäftigte, wurde das Ingenieurbüro Isenmann mit der Prüfung einer dritten Option beauftragt (wir berichteten).

Fritsch schickte voraus, dass es gewisse Schritte bei dieser Variante gebe, die besonders zeitaufwändig und somit teurer seien. So müsse zunächst das Gewölbe freigelegt werden, entweder von Hand oder mit Pressluft.

Dritte vorgestellte Variante ist dem Rat zu teuer

Anschließend würden lose Steine herausgenommen und neue eingesetzt. „Die Bauzeit sei in etwa ähnlich wie bei den anderen beiden Optionen. „Der Gussasphalt, den wir zum Abdichten brauchen, braucht am längsten, wegen der Trocknungszeit.“ Insgesamt sei aber mit einer ähnlichen Bauzeit wie bei den anderen Modell zu rechnen.

Wie in der vergangenen Sitzung verdeutlichte er, dass diese Sanierungsvariante deutlich aufwändiger sei und man im Nachgang regelmäßig Bauwerksprüfungen stattfinden müssten. Der Kostenpunkt liege bei etwa 196 945 Euro, womit sie verglichen mit der Verdolung für 149 940 Euro und der Variante aus Ortbeton für 190 400 Euro die teuerste Option darstellt.

Fridolin Faist erkundigte sich, ob es während der Zeit der Sanierung eine Vollsperrung geben werde. Wie Fritsch erklärte, sei das bei jeder Variante der Fall. Letztendlich einstimmig beauftragte der Gemeinderat das Büro Isenmann mit der Ausschreibung für die Verdolung.

Losgelegt werden könne im Frühjahr 2026, da mit Ausschreibung, Förderantrag und Auftragsvergabe noch Zeit ins Land gehen würde und es Monate gebe, in denen aus Naturschutzgründen nicht am Bach gearbeitet werden dürfe.

Gibt es eine Förderung?

Eine Förderung für die Sanierung zu bekommen sei schwierig, wie Matthias Fritsch meinte, da einige Parameter, darunter die Größe der Brücke, nicht passen würden. Laut Bürgermeister Matthias Bauernfeind möchte die Gemeinde in diesem Punkt aber dranbleiben.