Matthias Bauernfeind ist seit 2015 Bürgermeister der Gemeinde Oberwolfach. Foto: Fichtner

Erst vor zwei Jahren wurde er als Oberwolfachs Bürgermeister wieder gewählt. Nun könnte es, vielleicht schon in diesem Jahr, eine erneute Wahl geben. Denn Bauernfeind hat sich als Oberbürgermeister für die Stadt im Landkreis Rastatt beworben.

Matthias Bauernfeind wurde 2015 zum Bürgermeister von Oberwolfach gewählt. Damals setzte er sich mit 53,9 Prozent der Stimmen gegen vier Mitbewerber durch. Bei seiner Wiederwahl 2023 war das Ergebnis noch eindeutiger: 91,67 Prozent gaben ihm ihre Stimme; einen Konkurrenten hatte er allerdings nicht gehabt.

 

Zwei Jahre später verkündet der 40-Jährige nun, dass er sich um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bühl bewirbt. „Ich möchte als neuer Oberbürgermeister mit Ihnen gemeinsam die Zukunft von Bühl gestalten“, schreibt er auf einer entsprechenden Internetseite.

Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet er, dass er in den vergangenen Monaten mehrfach angesprochen worden sei, ob er sich mit seiner Erfahrung nicht weiter entwickeln und in einer größeren Stadt als Bürgermeister bewerben wolle. „Bisher hat sich da aber nicht Passendes ergeben“, so Bauernfeind. Bis er dann erfuhr, dass der dortige Oberbürgermeister Hubert Schnurr bekannt gegeben hatte, dass er zum 30. September vorzeitig in den Ruhestand gehen will. Der 69-jährige Schnurr war seit 2012 Stadtoberhaupt gewesen; seine zweite Amtszeit hätte regulär am 31. Dezember 2027 geendet. „Bühl kenne ich gut, wir haben da einige Überschneidungen, zum Beispiel beim Naturpark oder den Stadtwerken. Es ist eine schöne Stadt“, sagt Bauernfeind.

Bühler Oberbürgermeister geht in den Ruhestand

Auf seiner Internetseite führt der Oberwolfacher Bürgermeister seine Motivation zur Bewerbung in Bühl weiter aus: In Oberwolfach, wo er seit fast zehn Jahren Bürgermeister sei, sei viel erreicht worden, ist dort zu lesen – für Eltern und Kinder, für Vereine und Ehrenamt, für die Wirtschaft im Tal, „In Oberwolfach habe ich die großen Aufgaben erfolgreich gemeistert, und so ist der Gedanke gereift, meine Erfahrungen und meinen Gestaltungswillen in eine neue Aufgabe einzubringen“, schreibt Bauernfeind. Er sei überzeugt, dass er das Zeug zum Oberbürgermeister habe und Bühl sei eine äußerst attraktive Stadt.

Im Gespräch betont er, dass in Oberwolfach zwar vieles auf dem Weg gebracht worden sei und viele Projekte angestoßen wurden, aber langweilig werde es einem eventuellen Nachfolger sicherlich nicht werden, schließlich müssten sie weiterverfolgt und umgesetzt werden. „Gerade in einer kleinen Gemeinde gibt es immer etwas zu tun und die Lage verändert sich ja auch immer wieder“, führt Bauernfeind aus. Falls er gewählt werden würde, wünsche er sich für Oberwolfach einen Bewerber „mit Verwaltungserfahrung und kreativen Ideen“, sagt der Bürgermeister.

Über seine Kandidatur in Bühl habe er den Oberwolfacher Gemeinderat am Dienstagabend informiert, berichtet er weiter. Seine Mitarbeiter erfuhren am Mittwochmorgen davon. Die Reaktionen: „Großes Verständnis. Viele sagten, sie hätten schon immer gedacht, dass ich irgendwann den nächsten Schritt gehen würde. Die meisten haben mir viel Glück gewünscht“, berichtet Bauernfeind.

Wahl in Bühl findet am Sonntag, 6.Juli, statt

Bereits am Samstag, 15. März, steigt Bauernfeind aktiv in den Wahlkampf ein. An diesem Tag will er ab 8 Uhr in ganz Bühl vor Ort sein, um mit den Bürgern zu sprechen. Danach folgen regelmäßig Termine auf dem Wochenmarkt sowie Teilnahmen an kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Die Wahl in Bühl findet am Sonntag, 6. Juli, statt. Eine eventuell erforderliche Stichwahl ist für den 20. Juli geplant. Die Stelle des Bühler Oberbürgermeisters wird am 4. April ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am Dienstag, 10. Juni, um 18 Uhr. Am Donnerstag, 26. Juni, findet im Bürgerhaus Neuer Markt in Bühl die öffentliche Vorstellung der Bewerber statt.

Neuwahlen

Wie Kai Hockenjos als Pressesprecher des Landratsamts informiert, könnte Bauernfeind im Falle einer Wahl selbst bestimmen, wann er sein neues Amt antreten will. Der früheste Zeitpunkt wäre allerdings direkt nach dem offiziellen Ende der Amtszeit seines Vorgängers – also am 1. Oktober. Die Wahl eines neuen Bürgermeisters in Oberwolfach müsste dann spätestens drei Monate nach dem Ausscheiden Bauernfeinds stattfinden.