Astgabel ähnelt einer Steinschleuder
Oberwolfach (hgh) - Mit dem Narrenbaumstellen hat die Fasnet am Samstagabend spektakulär begonnen. Traditionell erfolgte der Aufmarsch auf dem Festhallenplatz mit dem Zug aller Oberwolfacher Narrengruppen von der Schulstraße her. Die schmissige Narrenkapelle führte die bunte Schar an.
Zuvor schon hatten sich viele Zuschauer erwartungsvoll im gleißenden Licht des von der Feuerwehr ausgeleuchteten Platzes versammelt. Bei Glühwein und heißen Würsten konnten sie die von zu Hause mitgebrachte Wärme einigermaßen konservieren.
Die Zimmerergilde ist mit ihren originellen Narrenbäumen immer wieder für eine Überraschung gut: So auch diesmal mit einer mächtigen Astgabel einer gut 15 Meter hohen Esche aus dem nahe gelegenen Wald des Zacherbauern.
Michael Bonath, als Sprecher der Zimmerer in der Nachfolge von "Kaib" Gerhard Schmider fand die passenden Worte, um das mit dem urigen Leiterwagen herbeigekarrte Monster zu erklären. Die Ähnlichkeit mit einer Steinschleuder, wie sie als "Lusbue" jeder kannte, war schnell gelöst.
Biblischer Vergleich über die Kürze der fünften Jahreszeit
Und sogleich hatte er sogar die biblische Geschichte von David und Goliath parat. Das schnelle Ende des historischen Zweikampfs verglich er mit der Kürze der anstehenden Fasnet, die er als ein erneut unvergessliches Ereignis ankündigte.
Unter dem Kommando von Michael Feger waren noch einige "Haurucks" vonnöten, um die "Schleudergabel" aufzustellen. Manchen Zuschauern fiel die eindeutige Richtung gen Wolfach auf. Aber beim darauffolgenden Männerballett mit Taktgeber Jürgen "Ventur" Harter verflogen jegliche Gedanken dieser Art, zumal die flotten ›vurruckte Späne" dem Geschehen eine gewisse Grazie verliehen.
Ohne von den Narren an diesem Abend von einem politischen Seitenhieb getroffen zu werden, konnte auch Bürgermeister Matthias Bauernfeind anschließend fröhlich mitfeiern, als sich die Gemeinschaft schließlich im "VIZ" (Anm. d. Red.: Very Important Zimmerleute)-Raum der Festhalle zum Schmaus versammelte.
