Die Guggenmusik "Dorfbätscher" aus Schenkenzell sorgte für Stimmung in der Festhalle. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Oberwolfacher Wolfszunft feierte das 55-jährige Jubiläum ausgelassen und mit vielen Gästen

Deftig laut und mit viel fetzig-rockiger Musik ist am Freitagabend das Jubiläum der Oberwolfacher Wolfszunft über die Bühne gegangen. Mit vielen Gästen aus Nah und Fern haben die Wölfle fulminant ihren Geburtstag gefeiert.

Oberwolfach. Damit die Gästeschar aufgenommen werden konnte, war auf dem Vorplatz der Festhalle zusätzlich ein Besucherzelt aufgestellt worden. In der brodelnden Halle versammelten sich zahlreiche Besucher aus Nah und Fern. Bis an den Rand der Bühne drängte sich die Gästeschar in ihren bunten Masken und Kostümen. Aber auch viele Einheimische haben ohne Zugehörigkeit zu den organisierten Narrengruppen fröhlich und ausgelassen mit der Wolfszunft gefeiert.

Der obere Hallenbereich war für die offiziellen Vertreter sowohl der Oberwolfacher Narrenzunft mit Narrenmutter Martina I. und den Narrenrat sowie der benachbarten Zünfte und Narrenvertreter reserviert.

Nach einem kurzen Grußwort durch den jungen Hexenboss Oli Mai hat sich "Altwolf" Holger Mai um die Ehrengäste gekümmert. Mit Interesse und Schmunzeln haben die Ehrengäste mit Bürgermeister Matthias Bauernfeind auf das Getümmel und die Gäste-Auftritte im Hallenbereich herunter geschaut.

Weibliche Mitglieder erst seit 1988

Im Vorfeld war bereits über die Historie um die Entstehung der Wolfszunft berichtet worden. Wichtige Geburtshelfer waren vor 55 Jahren der damalige Narrenvater Ewald Echle zusammen mit Wolfgang Gwiadowski und der inzwischen in Bollenbach wohnhafte Norbert Hämmerling sowie Bernd Bonath als Zunftmeister. Bekanntlich trugen die Vorläufer der eigentlichen Wölfle noch keinen Wolfspelz, sondern traten in buntem blau-rot-gelbem Narrenanzug auf. Immerhin trugen sie schon eine einem natürlichen Wolf angeglichene blaugraue Wolfsmaske. Im bräunlichen – noch recht einfachen – Wolfsfell mit eigener Maskenkreation traten dann die anfangs nur männlichen Wölfle auf. "Wölfinnen" gab es nach jahrelangem Pro und Kontra erst ab 1988. Inzwischen ist die Gruppe auf rund 80 Mitglieder angewachsen. Neben der Beteiligung an vielen Umzügen auch im Umkreis sind sie vor allem Organisator des vorfastnächtlichen "Wöfleballs" und seit einigen Jahren auch des herbstlichen Oktoberfests mit Anzapfen des Freibier-Fasses.

Im Laufe des turbulenten Festabends überbrachten mehrere Gruppen ihre Glückwünsche an die Wolfszunft mit spektakulären Darbietungen. Eher graziös galant die Oberwolfacher Hexengilde, die Narrenpaare aus Halbmeil und die starke Gruppe der Mohren(sauen) aus Langhurst bei Schutterwald mit ihren skurrilen Masken.

Deutlich dominanter traten die Serren aus Oberwolfach und die ekstatisch mit ihren Besenstielen auf den Holzboden trommelnden Rungunkeln aus Wolfach auf. Ein musikalisches Feuerwerk zelebrierten schließlich die Vollblutmusiker der Guggenmusik "Dorfbätscher" aus Schenkenzell. Vorgestellt wurden die Gruppen von Alexandra Wild und Philipp Rauber, die sich im immer mehr überbordenden Getümmel nur mit Mühe Gehör zu verschaffen vermochten.

Zur Überleitung ins ausgelassene Tanzvergnügen griff die Partyband "Fire @ Five" aus Halbmeil in die Saiten. Zu den Trommelschlägeln, dass es nur so krachte und die Halle bis in ihre Grundfesten hinein geradezu erbebte, wurde gefeiert.